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Der Werkzeugführerschein

Ein offenes Angebot des Fachbereichs Werken am Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock


Modul 4: Die Arbeit mit der Japansäge

Abschnitt 2: Arbeiten mit der Japansäge

Anwendungsfelder

Wie bereits angedeutet wurde, gibt es unterschiedliche Typen von Japansägen. Sollen die Anwendungsfelder von Japansägen beschrieben werden, muss einerseits zwischen den drei Typen der Sägen, andererseits aber auch zwischen verschiedenen Verzahnungen unterschieden werden.

Sägeblätter mit Trapezverzahnung eignen sich besonders gut für Schnitte quer zur Faser, da sie mit drei Scheidfasen an jedem Sägezahn besonders scharf sind und somit sehr saubere Schnittflächen erzeugen (siehe Abb. 1). Die Verzahnung ist hierbei meist sehr fein und ermöglicht auch Schnitte nahe an Kanten (vgl. Kremer, 2019).

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Abb. 1: Sägeblatt mit Trapezverzahnung (eigene Darstellung)

Sägeblätter mit Dreiecksverzahnung (siehe Abb. 2) sind auf Schnitte längs zur Faser spezialisiert (vgl. Kremer, 2019). Der Abstand zwischen den Sägezähnen ist hier deutlich größer als bei einer Trapezverzahnung, da sich die Sägespäne bei Längsschnitten aufrollen und somit mehr Platz benötigen (vgl. ebd.). Dreiecksverzahnungen ähneln stark der Verzahnung einer europäischen Feinsäge.

Der Abstand zwischen den Sägezähnen kann bei einer Dreiecksverzahnung je nach Position am Sägeblatt variieren. Je näher sich die Sägezähne am Griff des Sägeblatts befinden, desto geringer ist der Abstand zwischen ihnen und desto kleiner sind auch die Sägezähne selbst (vgl. Kremer, 2019). Die Zahngröße und -anordnung in Griffnähe erleichtert das Ansägen des Holzes, während die größeren Sägezähne mit den größeren Zahnlücken, die weiter vom Griff entfernt sind, eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit möglich machen (vgl. Kremer, 2019).

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Abb. 2: Sägeblatt mit Dreiecksverzahnung (eigene Darstellung)

Sägeblätter mit Universalverzahnung ermöglichen sowohl Schnitte längs und quer, als auch diagonal zur Faserrichtung (vgl. o.A., o.D.). Die guten Sägeeigenschaften diagonal zur Faserrichtung ermöglichen unter anderem die Herstellung von Schwalbenschwanzverbindungen und das Sägen von Gehrungsschnitten (vgl. Kremer, 2019).

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Abb. 3: Sägeblatt mit Universalverzahnung (eigene Darstellung)

Auch eine Kombination der unterschiedlichen Zahnungen für den Einsatz in spezifischen Anwendungsbereichen ist erhältlich (vgl. Kremer, 2019).


Arbeitsweise beim Sägen mit der Japansäge

Bei der Anwendung einer Säge müssen verschiedene Aspekte bedacht werden. Einige Punkte beziehen sich auf vorbereitende Überlegungen, die vor dem tatsächlichen Sägeprozess getätigt werden müssen. Aber auch beim Sägen und danach gibt es verschiedene Dinge zu beachten:

Vorbereitende Überlegungen

Eine Voraussetzung für ein sicheres und erfolgreiches Arbeiten mit jeglichen Werkzeugen ist in den vorbereitenden Überlegungen zu den notwendigen Arbeitsschritten, in den vorbereitenden Arbeiten (bspw. Kennzeichnen der Trennlinien) und in den Vorkehrungen im Sinne des Arbeitsschutzes zu sehen. Folgende Aspekte sind bspw. zu beachten:

  • Rechtshänder spannen das Werkstück so ein, dass das Abfallstück über die linke Seite der Werkbank hinaus steht (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 152).
  • Das Werkstück wird immer so eingespannt, dass nur knapp neben dem Schraubstock/der Schraubzwinge gesägt wird, um das Federn des Werkstücks zu verhindern.
  • Außerdem sollte das Werkstück, wenn möglich, so eingespannt werden, dass an der großen Schnittfläche gesägt werden kann (nicht „hochkant“) (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).
  • Vor dem Arbeiten mit der Japansäge muss entschieden werden, welches Sägeblatt für die auszuführende Tätigkeit am besten geeignet ist. Zu beachten ist, dass die Sägeblattlänge mindestens die doppelte Dicke des Werkstückes betragen sollte.

Die Handlung des Sägens wird in 3 Operationen unterteilt: das Ansägen, das Sägen und das Durchsägen. Zu jeder dieser Operationen gibt es Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:

Hinweise zum Ansägen

  • Wie auch bei anderen Sägen wird nicht direkt auf der angezeichneten Linie auf dem Werkstück, sondern knapp daneben auf dem Abfallstück gesägt (vgl. Bareis, 1994, S. 139).
  • Während die rechte Hand den Griff der Säge festhält, liegt die linke Hand auf dem Werkstück. Die Füße stehen in Schrittstellung (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).
  • Die Säge wird im flachem Winkel angesetzt.
  • Beginnen Sie den Schnitt mit kurzen Hüben. Dazu kann auch ein Holzklotz als Führung genutzt werden (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
  • Dabei wird das Sägeblatt nahe am Griff genutzt.
    • Bei größeren Werkstücken kann bei Querschnitten das Einsägen von allen Seiten die die Führung der Säge und die Schnittpräzision verbessern

Hinweise zum Sägen

  • Es wird mit wenig Kraftaufwand und gleichmäßigen Zügen gearbeitet.
  • Es werden etwa ⅔ der Sägeblattlänge zum Sägen genutzt.
  • Während des Sägens kann der Winkel zwischen Säge und Werkstück verändert werden, um die Verzahnung frei zu halten.
  • Das Sägeblatt wird symmetrisch/mittig vor dem Gesicht geführt.
  • Bei größeren Werkstücken kann mit beiden Händen gesägt werden: bei Rechtshänder:innen würde dabei die rechte Hand als ,Zughand” am Ende des Griffes und die linke Hand als ,Führungshand” nahe an der Angel des Sägeblattes fungieren.
  • Es sollte nicht zu fest aufgedrückt werden (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
  • Das Sägeblatt sollte keine seitliche Neigung haben, also senkrecht gehalten werden (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).

Hinweise zum Durchsägen

  • Beim Durchsägen sollte leicht und kurz gesägt werden, damit das Holz nicht splittert (vgl. Bareis, 1994, S. 137).

Nachbereitende Schritte

  • Prüfen Sie nach dem Sägen die Qualität Ihrer Arbeit, indem Sie die Sägekante optisch inspizieren. Kriterien sind hierbei die Präzision des Schnitts, die Maßhaltigkeit und die Winkligkeit. Hilfsmittel wie ein Winkel können hilfreich sein. Ggf. muss das Werkstück nachbearbeitet, im schlimmsten Fall sogar noch einmal erneut angefertigt werden.
  • Nach dem Sägen müssen die Sägekanten in der Regel nachgeschliffen werden, da diese noch sägerauh sind. Das Nachschleifen mindert die Verletzungsgefahr durch Splitter.
  • Reinigen Sie Werkzeuge und Arbeitsplatz sachgemäß.

Tipps:

  • Wenn das Sägeblatt sich verklemmt (z.B. bei Längsschnitten), kann ein spitzer Holzkeil in die Schnittfuge eingeschlagen werden, um diese zu öffnen.
  • Wenn die Säge sich beim Arbeiten unruhig verhält (rattert), sollte der Winkel zwischen Sage und Werkstück verändert werden (zwischen 20° und 90°)

Gefahrenbeurteilung und Schutzmaßnahmen

Bei der Arbeit mit der Japansäge beachten Sie bitte folgende Aspekte (Tab. 1):

Tab. 1

Gefahren Schutzmaßnahmen
Verletzungen an der Hand durch das Sägeblatt, Sägezähne der Japansäge sind sehr scharf vorsichtige Führung mit dem Daumen beim Ansägen, alternativ einen kleinen Holzklotz als Führung nutzen, die Sägefläche nicht mit der Hand berühren
Späne nicht mit der Hand wegwischen und nicht wegpusten durch die richtige Arbeitsweise Verletzungen oder Schäden verhindern

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