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Der Werkzeugführerschein

Ein offenes Angebot des Fachbereichs Werken am Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock


Modul 2: Die Arbeit mit der Feinsäge

Abschnitt 3: Arbeiten mit der Feinsäge

Zur Anwendung der Feinsäge

Eine Voraussetzung für ein sicheres und erfolgreiches Arbeiten mit jeglichen Werkzeugen ist in den vorbereitenden Überlegungen zu den notwendigen Arbeitsschritten, in den vorbereitenden Arbeiten (bspw. Kennzeichnen der Trennlinien) und in den Vorkehrungen im Sinne des Arbeitsschutzes zu sehen. Folgende Aspekte sind bspw. zu beachten:

Vorbereitende Überlegungen

Eine Voraussetzung für ein sicheres und erfolgreiches Arbeiten mit jeglichen Werkzeugen ist in den vorbereitenden Überlegungen zu den notwendigen Arbeitsschritten, in den vorbereitenden Arbeiten (bspw. Kennzeichnen der Trennlinien) und in den Vorkehrungen im Sinne des Arbeitsschutzes. Folgende Aspekte sind bspw. zu beachten:

  • Rechtshänder spannen das Werkstück so ein, dass das Abfallstück über die linke Seite der Werkbank hinaus steht (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 152).
  • Das Werkstück wird immer so eingespannt, dass nur knapp neben dem Schraubstock/der Schraubzwinge gesägt wird, um das Federn des Werkstücks zu verhindern.
  • Außerdem sollte das Werkstück, wenn möglich so eingespannt werden, dass an der großen Schnittfläche gesägt werden kann (nicht „hochkant“) (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).

Die Handlung des Sägens wird in 3 Operationen unterteilt: das Ansägen, das Sägen und das Durchsägen. Zu jeder dieser Operationen gibt es Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:

Hinweise zum Ansägen

  • Es muss auf der Abfallseite der Schnittmarkierung gesägt werden, um die richtige Länge des Werkstücks zu erhalten (vgl. Goodsell & Maxey, 2018, S. 45).
  • Die Säge wird beim Arbeiten leicht angewinkelt gehalten, sodass der vordere Teil des Sägeblattes etwas (ca. 20°) nach unten zeigt. Zu starkes Anwinkeln führt zu Ausriss an der Unterseite (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).
  • Während die rechte Hand den Griff der Säge festhält, liegt die linke Hand auf dem Werkstück. Die Füße stehen in Schrittstellung (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).
  • Beim Ansägen wird die Säge mehrfach kurz zu sich herangezogen. Dazu kann auch ein Holzklotz als Führung genutzt werden (vgl. Bareis, 1994, S. 137).

Hinweise zum Sägen

  • Der Arm muss beim Sägen ungehindert vor- und zurückschwingen können, um einen geraden Sägeschnitt zu erhalten.
  • Es wird mit der ganzen Länge des Sägeblattes gesägt (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
  • Die Körperhaltung ist ruhig und die Armbewegung erfolgt hauptsächlich aus der Schulter heraus (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
  • Es sollte nicht zu fest aufgedrückt werden (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
  • Das Sägeblatt sollte keine seitliche Neigung haben, also senkrecht gehalten werden (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).

Hinweise zum Durchsägen

  • Beim Durchsägen sollte leicht und kurz gesägt werden, damit das Holz nicht splittert (vgl. Bareis, 1994, S. 137).

Nachbereitende Schritte

  • Prüfen Sie nach dem Sägen die Qualität Ihrer Arbeit, indem Sie die Sägekante optisch inspizieren. Kriterien sind hierbei die Präzision des Schnitts, die Maßhaltigkeit und die Winkligkeit. Hilfsmittel wie ein Winkel können hilfreich sein. Ggf. muss das Werkstück nachbearbeitet, im schlimmsten Fall sogar noch einmal erneut angefertigt werden.
  • Nach dem Sägen müssen die Sägekanten in der Regel nachgeschliffen werden, da diese noch sägerauh sind. Das Nachschleifen mindert die Verletzungsgefahr durch Splitter.
  • Reinigen Sie Werkzeuge und Arbeitsplatz sachgemäß.

Tipps:

  • Nutzen Sie die gesamte Länge des Blattes aus und sägen Sie mit gleichmäßigen und nicht ruckartigen Bewegungen.
  • Geht das Sägeblatt schwer durch Holz, reiben Sie die Säge mit etwas Wachs (einer Kerze) seitlich ein.
  • Spannen Sie das Werkstück so ein, dass die Schnittrichtung am Schraubstock oder der Vorder- bzw. Hinterzange der Werkbank abgeglichen werden kann.
  • Wenn das Sägeblatt sich verklemmt (z.B. bei Spannungen im Holz), kann ein spitzer Holzkeil in die Schnittfuge eingeschlagen werden, um diese zu öffnen.
  • Bei Schnitten längs zur Faser sollte die Säge etwas flacher zum Werkstück (etwa 30°) angesetzt werden, während sie bei Schnitten quer zur Faser etwa in einem Winkel von 45° angesetzt werden sollte.

Gefahrenbeurteilung und Schutzmaßnahmen

Bei der Arbeit mit der Feinsäge beachten Sie bitte folgende Aspekte (Tab. 1):

Tab. 1

Gefahren Schutzmaßnahmen
Verletzungen an der Hand durch das Sägeblatt vorsichtige Führung mit dem Daumen beim Ansägen, alternativ einen kleinen Holzklotz als Führung nutzen, die Sägefläche nicht mit der Hand berühren
Späne nicht mit der Hand wegwischen und nicht wegpusten durch die richtige Arbeitsweise Verletzungen oder Schäden verhindern

Typische Anwendungsfelder der Feinsäge

Im Folgenden sollen zwei typische Anwendungsfelder vorgestellt werden, bei denen mit einer Feinsäge gearbeitet wird:

  1. Herstellung von Gehrungsschnitten mit der Feinsäge
  2. Herstellung von Verbindungen und Fugen mit der Feinsäge

Herstellung von Gehrungsschnitten mit der Feinsäge

Feinsägen werden häufig verwendet, um präzise Gehrungsschnitte in Holzleisten, Rahmen oder Profilen herzustellen. Diese Schnitte werden oft für den Bau von Möbeln, Bilderrahmen oder Schreinerarbeiten benötigt. Gehrungsschnitte werden, wie nachfolgend beschrieben, in mehreren Schritten vorgenommen:







dg

Schritte bei der Herstellung von Gehrungsschnitten


Materialvorbereitung


1. Materialvorbereitung





Wahl der Gehrungssäge


2. Wahl der Gehrungssäge





Materialvorbereitung->Wahl der Gehrungssäge





Einstellung der Gehrungssäge


3. Einstellung der Gehrungssäge





Wahl der Gehrungssäge->Einstellung der Gehrungssäge





Fixierung des Werkstücks


4. Fixierung des Werkstücks





Einstellung der Gehrungssäge->Fixierung des Werkstücks





Durchführung des Gehrungsschnitts


5. Durchführung des Gehrungsschnitts





Fixierung des Werkstücks->Durchführung des Gehrungsschnitts





Überprüfung der Passgenauigkeit


6. Überprüfung der Passgenauigkeit





Durchführung des Gehrungsschnitts->Überprüfung der Passgenauigkeit





Verbindung der Werkstücke


7. Verbindung der Werkstücke





Überprüfung der Passgenauigkeit->Verbindung der Werkstücke





1 Materialvorbereitung:

Zunächst werden die zu verbindenden Holzstücke sorgfältig vermessen und markiert. Die Länge der Gehrungsschnitte wird bestimmt und die entsprechenden Winkel werden ermittelt. Hierbei werden oft Gehrungsmesser oder Gehrungsschablonen verwendet, um die korrekten Winkel zu übertragen.

2 Wahl der Gehrungssäge:

Je nachdem, ob es sich um einen Innen- oder Außeneck handelt, wird die passende Gehrungssäge ausgewählt. Bei einem Innenwinkel wird eine Gehrungssäge mit einem positiven Winkel verwendet, während bei einem Außenwinkel eine Gehrungssäge mit einem negativen Winkel verwendet wird.

3 Einstellung der Gehrungssäge:

Die Gehrungssäge wird entsprechend dem ermittelten Winkel eingestellt. Dies kann durch das Kippen der Sägebasis oder das Einstellen des Sägeblatts erfolgen. Es ist wichtig, die Säge genau auf den gewünschten Winkel einzustellen, um eine präzise Gehrung zu erhalten.

4 Fixierung des Werkstücks:

Die zu sägenden Holzstücke werden sicher fixiert, um ein Verrutschen während des Sägevorgangs zu vermeiden. Dies kann durch Verwendung von Spannzwingen oder einer Gehrungsspannvorrichtung erfolgen, die die Werkstücke fest an Ort und Stelle hält.

5 Durchführung des Gehrungsschnitts:

Mit der eingestellten Gehrungssäge wird das erste Holzstück positioniert und der Schnitt entlang der markierten Linie durchgeführt. Es ist wichtig, den Schnitt gleichmäßig und kontrolliert auszuführen, um eine saubere und exakte Schnittkante zu erzielen.

6 Überprüfung der Passgenauigkeit:

Nachdem der erste Gehrungsschnitt durchgeführt wurde, wird das Werkstück auf das zweite Stück gelegt, um die Passgenauigkeit zu überprüfen. Es ist möglich, dass Anpassungen am Winkel oder der Schnittkante erforderlich sind, um eine perfekte Eckverbindung zu erreichen. Gegebenenfalls werden weitere Anpassungen und Schnitte vorgenommen.

7 Verbindung der Werkstücke:

Sobald die Gehrungsschnitte an beiden Werkstücken korrekt sind, können sie miteinander verbunden werden. Dies kann durch den Einsatz von Verbindungselementen wie Eckverbindern, Dübeln, Leim oder Schrauben erfolgen, um eine dauerhafte und stabile Verbindung zu gewährleisten.


Herstellung von Verbindungen und Fugen mit der Feinsäge

Die Feinsäge wird auch bei der Herstellung von Verbindungen wie Zapfen, Federn oder Zinken verwendet, um präzise Schnitte zu erzeugen, die perfekt ineinandergreifen. Dies ist besonders wichtig bei der Konstruktion von Möbelstücken oder Holzkonstruktionen, um eine stabile und langlebige Verbindung zu gewährleisten.

Exkurs: Ausgewählte Verbindungstechniken

Tabelle 1: Verbindungstechniken

Verbindungstechnik Veranschaulichung
Gehrungsverbindung
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Zapfenverbindung
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Falzverbindung
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Fingerzinkenverbindung
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Schwalbenschwanzverbindung
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Die Herstellung von Holzverbindungen erfolgt ebenfalls in mehreren Schritten:







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Schritte bei der Herstellung von Holzverbindungen


Auswahl der Verbindungsmethode


1. Auswahl der Verbindungsmethode





Markieren und Ausmessen


2. Markieren und Ausmessen





Auswahl der Verbindungsmethode->Markieren und Ausmessen





Ausschneiden der Verbindungselemente


3. Ausschneiden der Verbindungselemente





Markieren und Ausmessen->Ausschneiden der Verbindungselemente





Anpassung und Probe


4. Anpassung und Probe





Ausschneiden der Verbindungselemente->Anpassung und Probe





Verleimen und Montieren


5. Verleimen und Montieren





Anpassung und Probe->Verleimen und Montieren





Trocknen und Festigung


6. Trocknen und Festigung





Verleimen und Montieren->Trocknen und Festigung





Feinschliff und Oberflächenbehandlung


7. Feinschliff und Oberflächenbehandlung





Trocknen und Festigung->Feinschliff und Oberflächenbehandlung





1 Auswahl der Verbindungsmethode:

Je nach Art des Projekts und der gewünschten Stabilität der Verbindung gibt es verschiedene Verbindungsmethoden zur Auswahl. Dazu gehören Zapfenverbindungen, Zinkenverbindungen, Dübelverbindungen, Nut- und Feder- Verbindungen und viele andere.

2 Markieren und Ausmessen:

Die Holzstücke, die verbunden werden sollen, werden sorgfältig vermessen und markiert. Die Positionen und Maße der Verbindungselemente wie Zapfen, Zinken oder Nut- und Feder-Profile werden auf den Werkstücken markiert.

3 Ausschneiden der Verbindungselemente:

Mit verschiedenen Werkzeugen wie einer Stichsäge, einer Feinsäge oder einem Meißel werden die Verbindungselemente ausgeschnitten. Dabei ist es wichtig, die Markierungen präzise zu verfolgen und die Schnitte sauber und genau auszuführen.

4 Anpassung und Probe:

Nachdem die Verbindungselemente ausgeschnitten wurden, werden sie an den entsprechenden Stellen im Werkstück eingepasst. Es kann sein, dass noch Anpassungen und Feinarbeiten erforderlich sind, um eine perfekte Passung zu erreichen. Die Werkstücke werden während dieses Schritts häufig zusammengehalten, um die Passgenauigkeit zu überprüfen.

5 Verleimen und Montieren:

Sobald die Verbindungselemente gut passen, werden die Werkstücke mit Holzleim oder anderen geeigneten Klebstoffen zusammengefügt. Bei einigen Verbindungsmethoden können zusätzliche Verstärkungen wie Schrauben, Nägel oder Dübel verwendet werden, um die Verbindung zu sichern.

6 Trocknen und Festigung:

Nach dem Verleimen werden die verbundenen Teile in der Regel zum Trocknen und Festigen für eine bestimmte Zeit unter Druck gesetzt. Dies stellt sicher, dass die Verbindung stabil und fest wird.

7 Feinschliff und Oberflächenbehandlung:

Nach dem Trocknen der Verbindung können überschüssiger Leim und eventuelle Unebenheiten entfernt werden. Anschließend kann die Oberfläche des Werkstücks geschliffen und nach Bedarf mit Beize, Lack oder einer anderen Oberflächenbehandlung versehen werden.


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