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# Life & Vision
Ein Konzept von Dr. Petra Bauer, Kim Deutsch und Marie Dietrich, angelehnt an die Design Thinking-Methode und "Design Your Life"-Konzepte.
## Bericht zur Förderung des Instituts für Erziehungswissenschaft im Jahr 2019:
Das Seminarkonzept wurde im Sommersemester 2019 entwickelt und im Seminar zu Theorie-Praxisbezug des Masterstudiengangs Lebenslanges Lernen/Medienbildung umgesetzt.
Zusätzlich haben wir es beim Career Service in der Frühjahrs- und Herbstuniversität angeboten.
Im Sommersemester 2020 wird es erneut im Masterstudiengang angeboten und ist somit auch über die Förderphase hinaus zu einem Bestandteil des Studienangebots geworden.
Zusätzlich bieten wir das Seminar ab Sommersemester 2020 beim Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung an. Dort mit dem Fokus der Lebensveränderung bei Erwachsenen. Der Seminartitel lautet “Zwischenbilanz 45+”.
Des Weiteren freuen wir uns darüber, dass unser eingereichter Abstract über die Lehrveranstaltung vom Tagunsgskomitee der internationale Tagung “Adult Education in Global Times” https://edst.educ.ubc.ca/aegt2020/ angenommen wurde. Leider bestand durch die Covid-19-Pandemie nicht die Möglichkeit, das Konzept vorzustellen.
Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie konnte das Konzept von "Life & Vision" als Online-Angebot bei der Frühjahrsuniversität umgesetzt werden und somit sogar zwei Mal durchgeführt werden.
# Worum es geht
Der Workshop und das Seminarkonzept "Life & Vision" wurde zum Übergang vom Studium in den Beruf entwickelt. Inhaltlich wird sich hauptsächlich damit auseinandergesetzt, wie die Teilnehmenden ihre Zukunft gestalten möchten, wie sie ihre eigenen Wünsche für ihre (berufliche) Zukunft reflektieren und schlussendlich nach und nach umsetzen können. Dabei orientieren wir uns an der Design Thinking-Methode und bedienen uns unterschiedlicher Methoden aus dem Coaching Bereich. "Life & Vision" wurde im Masterstudiengang und zusätzlich in der Frühjahrs- und Herbstuniversität des Career Center an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angeboten. Das Feedback war dazu sehr positiv. Im folgenden sollen einige Impressionen aus dem Seminar, welches im Studienschwerpunkt "Lebenslanges Lernen und Medienbildung" angeboten wurde, und den Workshops aus Frühjahrs- und Herbsuniversität dargestellt werden.
# Design Thinking-Methode
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**Von dem Produkt-Design hin zum Life-Design**
Während des Seminars orientieren wir uns an der Design Thinking-Methode, wobei wir uns zum Ziel setzen, die Bereiche "Verstehen", "Beobachten", "Sichtweise definieren", "Ideen finden" und "Prototypen entwickeln" während der Zeit zu thematisieren und durch unterschiedliche interaktive Methoden greifbarer zu machen.
Nach dem Motto "Act first, think later" arbeiten wir mit den Teilnehmenden handlungsorientiert und setzen auf die Potentiale, die die Kollaboration mit der Gruppe mit sich bringt: durch den Austausch unterschiedlicher Erfahrungen und Meinungen und dem damit einhergehenden Perspektivwechsel eröffnen sich für den Einzelnen neue Möglichkeiten in Hinblick auf seine (berufliche) Zukunft.
Kreative Methoden ermöglichen uns, unterschiedliche Ideen für individuelle Lebensentwürfe zu brainstormen, die im Anschluss an das Seminar ausgetestet werden können.
Ziel ist es, den Teilnehmenden Methoden an die Hand zu geben, mit denen sie auch nach dem Seminar weiterarbeiten können, um so zu ermitteln, wie sie ihre Zukunft gestalten möchten.
# Verstehen/Beobachten - Sichtweise definieren
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Nach dem theoretischen Input zu der Design Thinking-Methode erfolgt der Einstieg in die Design-Phase.
Zu Beginn des Seminars befinden wir uns in der "Verstehen"-Phase. Wir analysieren unseren Standpunkt, indem wir durch "BrainBreaks" in den Austausch mit den anderen Teilnehmenden gehen. Dabei haben die Teilnehmenden die Aufgabe, sich zu Aussagen wie: "Mein Abschluss definiert meine Karriere" oder "Mit meiner derzeitigen Situation bin ich zufrieden." zu positionieren.
In der Unterhaltung mit anderen fällt dabei meist eins auf: Die eigenen Sorgen teilen auch viele andere.
![](https://i.imgur.com/dy3Vrc3.png)
Im Anschluss daran schauen wir in die Vergangenheit und legen fest, welche Lebensbereiche uns wichtig sind.
Besonders wichtig ist hier, dass der Fokus auf dem Positiven liegt: Bei der Methode "Life Quake" sollen besonders die Zeiten im Leben hervorgehoben werden, in denen es uns gut ging.
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Ziel der Talente-Methode ist es, sich weiterhin darauf zu konzentrieren, in welchen Bereichen man besonders gut ist, um diese dann auszubauen.
![](https://i.imgur.com/EJ4ogQR.png)
Quelle: Asgodom, Sabine (2012): So coache ich
Im Anschluss daran definieren wir unsere Werte. Werden diese im Alltag erfüllt, geht es uns gut. Ziel ist es also, dass diese Werte auch in Berufen erfüllt werden.
# Ideen finden
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Bei "Life & Vision" wollen wir Ideen visualisieren. Aus diesem Grund nutzen wir die Methode des "Vision Boards", um kreativ zu brainstormen: Welche Bilder, Texte und Zeitungsschnipsel sprechen mich an? Welche Informationen kann ich daraus ziehen?
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Durch das Spiel "Job-Bingo" werden krative Jobideen entwickelt, die die eigenen Werte und Interessen beinhalten. Diese Methode dient dazu, den Blick auf die vielen Möglichkeiten zu erweitern.
# Prototypen entwickeln
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Es erfolgt ein Input zum Thema "Prototypen entwickeln". Hier soll vor allem verdeutlich werden, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, neue Berufsfelder zu erkunden oder sich über andere Arbeitsbereiche zu informieren. Prototypen (beispielsweise eine Hospitanz bei einem Unternehmen) können theoretische Ideen erlebbar machen. Wir können uns danach die Frage stellen: Kann ich mir meine Zukunft in diesem Bereich tatsächlich vorstellen?
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Wir sammeln weiter Ideen: Welche Tätigkeiten liebe ich? Was kann ich? Wofür gibt es Geld? Und was braucht die Welt?
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**Fail often - Fail cheap - Fail early**
Scheitern ist in unserer Gesellschaft bis heute noch immer ein Tabu.
Mit unserem Workshop wollen wir jedoch anregen, dass in jedem Scheitern eine Chance zur Verbesserung liegt: Es ist eine wichtige Erkenntnis und kann uns näher zu unserem Ziel bringen, den Job zu finden, der zu uns passt.
# Abschluss
Teamwork zeichnet den Design-Prozess aus. Deshalb bieten wir nach dem Seminar an, weiterhin über die Applikation "Slack" verbunden zu bleiben, um uns weiterhin auszutauschen, Tipps zu geben oder über mögliche Jobangebote zu informieren.
Die Feedback-Runde am Ende der Veranstaltung dient nicht nur der Evaluation des Seminars, sie soll auch genutzt werden, sich gegenseitig zu stärken und den anderen Teilnehmenden positive Worte mitzugeben.
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### Stimmen aus dem Praxisseminar SoSe 2019:
![](https://i.imgur.com/lz84LuI.png)
# Literatur
Arnold, R., & Siebert, H. (1995): Konstruktivistische Erwachsenenbildung: von der Deutung zur Konstruktion der Wirklichkeit. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren.
Brown, T. (2008): Design Thinking. In: Harvard Business Review, 06/2008, S. 84-92.
Burnett, B.; Evans, D.(2016): Mach was du willst – Design Thinking fürs Leben. Econ, Berlin.
von Felden, H. (2014): Studienbrief EB0410: Didaktisches Handeln und Kommunikation inLerngruppen. Auflage 2. Kaiserslautern: Technische Universität Kaiserslautern.
von Felden, H; Schiener, J. (Hrsg. (2010): Transitionen – Übergänge vom Studium in den Beruf. VS, Wiesbaden.
Holzkamp, K. (1995). Lernen – Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt am Main /
New York: Campus Verlag.
Kötter, R.; Kursawe, M. (2015): Design Your Life. Campus, Frankfurt.
Reich, K. (2012): Konstruktivistische Didaktik: Das Lehr- und Studienbuch mit Online-Methodenpool. Auflage 5. Weinheim / Basel: Beltz Verlag.
Siebert, H. (2007): Konstruktivistisch lehren und lernen. Augsburg: ZIEL.