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PuavoOS in a Nutshell
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![](https://i.imgur.com/Zy7J2Ml.png)
## PuavoOS ist selbstkonsistent und rekursiv
PuavOS ist ein speziell für Schulen entwickeltes Betriebssystem auf Debian Basis. PuavoOs besteht aus vier Hauptkomponenten:
1. Ein für den Gebrauch in Schulen angepasstes Gnome3-Desktop mit über hundert zusätzliche schulspezifische Applikationen (Engeräte).
2. Ein System um einen Klon der globalen PuavoCloud-Dienste lokal zu hosten und mit zusätzlichen lokalen Diensten zu ergänzen. (PuavoBox).
3. Ein System um "sich selber" ab Quelltexten als Image zu bauen und die so gebauten Images zu verteilen (Buildhost und Imagehost).
4. Ein System, welches ausgehend von jedem PuavoOS-Gerät auf irgendeinem Computer ein "Klon von sich selbst" installieren kann.
:::info
Diese vier Komponenten sind in jedem Image, also auch auf deinem Laptop, enthalten.
In den folgenden Abschnitten wird die dritte Komponenten näher betrachtet. Die anderen Komponenten werden an anderer Stelle behandelt.
:::
## Images bauen und verteilen
### Ein Rundgang durch das Buildsystem
:::warning
**Ich stelle mein Image mangels Wissen von Puppet und aus anderen Gründen nicht dem offiziellen Buildsystem von Puavo her.**
**Siehe weiter unten bei: Software installieren für mein Vorgehen**
:::
Alle Tools und Quelltexte zum Bauen und verteilen von Images sind in `/puavo-os/` (z.B. auf deinem Laptop! )zu finden.
Mit dem Befehl
```
cd /puvo-os/
```
wechselst du in das Build-Verzeichnis. Dieses Verzeichnis hat folgende Inhalt:
```
stotz.basil@laptop:/puavo-os$ ls
apt-repositories defaults.mk Jenkinsfile LICENSE rules
cloud fonts.dir Jenkinsfile.cloud Makefile
config fonts.scale Jenkinsfile.i386 parts
debs images.json Jenkinsfile.imagebuild README.md
stotz.basil@laptop:/puavo-os$
```
#### Die wichtigsten Verzeichnisse und Dateien
##### Das Verzeichnis `rules`
Das Image wird mit [Puppet](https://puppet.com/de) gebaut. Puppet ist ein Tool, welches an Hand von Regeln (rules) den Ziel-Zustand einer Installation beschreibt. Durch die Anwendung dieser Regeln wir die Installtion dann automatisch auf den gewünschten Zustand gebracht.
Im Verzeichnis `rules` befinden sich alle diese Regeln. Die Regeln sin hierachisch aufgebaut und die Regel
```
/puavo-os/rules/image/manifests/allinone.pp
```
ist der Startpunkt der aktuellen Images.
##### Verzeichnis `parts`
In diesem Verzeichnis befinden sich die Quelltexte aller puavospezifischen Teile (parts), welche dann von Puppet als Debianpakete gebaut und installiert werden.
##### Verzeichnis `debs`
Im Verzeichnis `debs` ist das lokale Debian-Repository (debs) indem die während der Bauens generierten Debian-Pakete abgelegt werden. (Aus Platzgründen wurden für das Image die generierten Pakete gelöscht, sie werden beim Buildprozess jedoch automatisch wieder erzeugt.)
##### Datei `Makefile`
Das Makefile
##### Datei defaults.mk
Diese Datei konfiguriert den Make-Prozess.
:::info
Es lohnt sich durchaus in diesen Verzeichnissen und Dateien ein wenig herum zu stöbern.
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:::info
Falls du dein eigenes Image basteln willst, kannst du die Puppet-Regeln in `/pusvo-os/rules` an deine Bedürfnisse anpassen.
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### Make
[Make](https://de.wikipedia.org/wiki/Make) ist ein regelbasiertes standard Unix-Tool zur Instandhaltung beliebiger Projekte. Hier wird der Bau und Verteilung der Images gesteuert.
```
stotz.basil@laptop:/puavo-os$ make help
Puavo OS Build System
Targets:
[build] build all
apply-rules apply all Puppet rules
build-debs-cloud build Puavo OS (cloud) Debian packages
build-debs-parts build Puavo OS Debian packages
build-debs-ports build all external Debian packages
build-parts build all parts
clean clean debs and parts
help display this help and exit
install install all
install-parts install all parts
rdiffs make rdiffs for images (uses "rdiff_targets"-variable)
rootfs-debootstrap build Puavo OS rootfs from scratch
rootfs-image pack rootfs to a squashfs image
rootfs-shell spawn shell from Puavo OS rootfs
rootfs-sync-repo sync Puavo OS rootfs repo with the current repo
rootfs-update update Puavo OS rootfs
setup-buildhost some optional setup for buildhost
update update Puavo OS localhost
upload-debs upload debs to remote archive
Variables:
debootstrap_mirror debootstrap mirror [http://httpredir.debian.org/debian/]
image_dir directory where images are built [/srv/puavo-os-images]
images_urlbase Prefix for image urls (https://...)
mirror_dir Mirror directory (for images and rdiffs)
rootfs_dir Puavo OS rootfs directory [/virtualtmp/opinsys-os/rootfs]
stotz.basil@laptop:/puavo-os$
```
:::info
Probier `make help` auf deinem Laptops aus!
:::
## Schritt für Schritt
Der Buildhost wird mit
`sudo make setup-buildhost`
vorbereitet, dann kann das Image mit
```
make rootfs-debootstrap
make rootfs-update
make rootfs-image
```
gebaut werden. Alle nötigen Schritte zur Verteilung des Image werden mit
`make rdiffs`
gemacht.
### Die wichtigsten Make-Targets
#### make setup-buildhost
Installiert und konfiguriert auf deinem Laptop, dass er als Buildhost genutzt werden kann.
#### make rootfs-debootstrap
Führt ein (angepasstes) `debootstrap` durch.
#### make rootfs-update
Baut das Image von "scratch" aus den Quellen und vom standart Debian-Repo mit Hilfe der puppet-rules in `/puavo-os/rules` :
* Die Linux-Kernel werden kompiliert und in einem lokalen Debian-Repo in `/puavo-os/debs/` abgelegt.
* Alle gepatchten Debian-Pakete und alle puavo-Pakete werden kompiliert und im lokalen Debian-Repo in `/poav-os/debs/` abgelegt
* Dann wird das komplette System aus dem lokalen Debian-Repo und den standard Debian-Repos im chroot gebaut und konfiguriert.
#### make rootfs-image
Komprimiert das chroot als `squashfs`
#### make rdiffs
Erstellt alle für einen Imagehost gebrauchten Dateien in einem Verzeichnis. Dieses Verzeichnis wird auf einem Webserver im Internet freigegeben.
#### make rootfs-shell
Öffnet eine root-shell im aktuellen chroot.
### DIY: Baue selber das aktuelle Image!
:::info
Damit das funktionieren kann muss dein Laptop mindestens 128GByte RAM haben. Da es das ziemlich wahrscheinlich nicht hat, wird der Prozess (irgendwo bei `make rootfs-update`) mit wegen des fehlenden Diskplatz abgebrochen.
Opinsys baut ihre Images jedoch so, sie benutzen einen Rechner mit 128GByte RAM. Wird das Image auf einer HD/SSD gebaut, dauert der Vorgang viele Stunden. Aus dem RAM kann es aber in einer Stunde gebaut werden.
Ich habe meine (hier beschriebenen) Versuche mit 8GByte RAM gemacht.
:::
:::warning
Um diese Experimente durchzuführen brauchst du einen root-Zugang zum Laptop. (Am einfachsten geht's indem du die Befehle am Terminal des Rechners eingibst, von dem du dich per ssh angemeldet hast.)
:::
#### Richte das Grundsystem ein
Bereite deinen Laptop mit `make setup-buildhost` vor und führe `make rootfs-debootstrap` aus. Wenn das Make-Target fertig gestellt ist, kannst du mit `make rootfs-shell` dein frisch gebautes rootfs ansehen. Mit Cntrl-D (oder `exit`) kommst du wieder zurück.
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Beachte, dass die ganze Verzeichnisse deines Laptops, incl. des Verzeichnis `/puavo-os/`, schon vorhanden sind. Es lohnt sich auch die Inhalte einzelner Verzeichnisse anzusehen...
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#### Baue das PuavoOS
Du kannst jetzt mit `make rootfs-update` versuchen das System fertig zu bauen.
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Oooops! Falls du keinen Monster-Laptop hast, ist hier Ende der Stange.
Hier lohnt es sich trotzdem wieder mit `make rootfs-shell` ins rootfs zu wechseln und z.B. den Inhalt des lokalen Debian-Repository im `/puavo-os/debs/.archive/`-Verzeichnis anzusehen, evtl. sind da schon frisch gebaute Pakete drin.
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##### Wie weiter?
Du kannst jetzt natürlich dein Laptop mit 128GByte RAM aufmotzen oder du modifizierst den Make-Prozess so, dass statt im RAM von der HD/SSD (mit 128GByte freiem Speicherplatz) läuft:
1. Erstelle ein Verzeichnis `/home/buildhost/`, (oder falls du ein User-Login hast, das Verzeichnis `~/buildhost/`).
2. Kopiere `/puavo-os/` in dein `buildhost/`-Verzeichnis. (Alternativ kannst du dir auch mit `git clone https://github.com/puavo-org/puavo-os.git` eine aktuellere Version für dein `buildhost/`-Verzeichnis holen.)
3. Passe die Pfade (`rootfs_dir, image_dir, mirror_dir`) in `default.mk` so an, dass sie sich alle in deinem `buildhost/`-Verzeichnis befinden.
4. Passe den Webproxy `squid` so an, dass sein Cache in deinem `buildhost/`-Verzeichnis liegt.
5. `make rootfs-update`