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title: Einheit 2 - Lösungssuche
tags: Selbstermächtigung
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==Einstiegsvideo==
## Fallbeispiele: "Dazu finde ich nichts ..."
In der vorherigen Lerneinheit hast Du bereits Herrn Meier, Frau Müller, Herrn Schmidt und Frau Schneider kennengelernt. Alle vier haben ihre Herausforderungen notiert und als geschlossen oder offen kategorisiert. Nun machen sie sich daran, Lösungen zu finden.
### A. Herr Meier
Herr Meier beginnt mit der geschlossenen Herausforderung der technischen Bedienung des neu eingeführten Learning Management Systems. Er schlägt dazu im Fortbildungskatalog des für ihn zuständigen Lehrerfortbildungszentrums nach, aber findet dort kein passendes Angebot in der nächsten Zeit. In Bezug auf seine definierte offene Herausforderung der pädagogischen Nutzung weiß er gar nicht, wo er beginnen soll.
### B. Frau Müller
Frau Müller geht es ähnlich wie Herrn Meier: Womit soll sie denn anfangen, wenn sie ihren Unterricht abwechslungsreicher gestalten soll? Die erste Fortbildung war ja eher ein Reinfall. Darum nimmt sie sich zunächst die geschlossene Herausforderung der Auswahl einer Fortbildung vor und besucht dazu die Website ihres Lehrerfortbildungsinstituts. Da fühlt sie sich vom Angebot aber eher erschlagen und wüsste nicht, wie sie jetzt besser auswählen sollte.
### C. Herr Schmidt
Herr Schmidt beschließt, dass er seine offenen Herausforderungen der Teamarbeit mit Kolleg\*innen am besten durch Ausprobieren bewältigen kann - und lässt sich darauf ein. Er ist nun gespannt darauf, was beim ersten vereinbarten Abstimmungstermin zur Vorbereitung des Projekttages herauskommen wird. Was er sonst tun könnte, weiß er nicht.
### D. Frau Schneider
Frau Schneider beginnt mit der Recherche zur Lösung ihrer 'Nervereien' mit dem nicht-funktionierenden Whiteboard. Sie ruft bei der Betreiber-Firma an und sagt, dass es ständig Fehler gebe und was sie machen solle. Am anderen Ende der Leitung erzählt ihr ein technischer Angestellter irgendeinen technischen Kauderwelsch, bei dem sie nur Bahnhof versteht. Etwas eingeschüchtert bedankt sie sich und legt auf. Gelöst ist ihre Herausforderung damit leider nicht.
### Und Du?
Vielleicht geht es Dir ähnlich, wie den Kolleg\*innen: Du hast Deine Herausforderungen kategorisiert, aber was Du damit dann jetzt machen kannst, ist Dir trotzdem nicht klar. Das werden wir uns nun erarbeiten.
## So kannst Du vorgehen
Lass uns also konkreter entwickeln, wie wir bei der Lössungssuche vorgehen können. Die Suche unterscheidet sich dabei, je nachdem ob wir eine offene oder eine geschlossene Herausforderung vor uns haben.
### Geschlossene Herausforderungen: im Internet recherchieren!
Das größte Wissensarchiv unserer Zeit ist das Internet. Wenn es eine funktionierende und erprobte Lösung für eine Herausforderung gibt, dann ist sie mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit im Netz zu finden. Sie zu finden, ist aber nicht immer ganz einfach. Die wichtigste Voraussetzung dazu ist, dass Du geeignete Suchbegriffe in der von Dir gewählten Suchmaschine eingibst.
Bei **technischen Schwierigkeiten** hilft es, eine Fehlermeldung, die man angezeigt bekommt in die Suchmaschine einzugeben oder anderweitig zu beschreiben, was genau nicht funktioniert (Bildschirm schwarz, lässt sich nicht speichern, wird gelöscht, schaltet sich aus ...) Darüber hinaus solltest Du darauf achten, genau anzugeben, welches Tool/ welche Software Du verwendest. Sonst läufst Du Gefahr zu einem ganz anderen Thema Inhalte zu finden. Wenn Du beispielsweise 'Whiteboard funktioniert nicht' in eine Suchmaschine eingibst, sind zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Inhalte fast alle Treffer zu Fehlern mit dem Whiteboard in der Software MS Teams. Wenn Du aber mit einem anderen Whiteboard arbeitest und/ oder einen anderen Fehler hast, hilft Dir das alles herzlich wenig.
Bei eher **allgemeinem Fortbildungsbedarf** helfen Dir ergänzende Suchbegriffe wie Tutorial, Anleitung, Erklärung oder ähnliches in Kombination mit dem Begriff, um den es in der Herausforderung geht (Digitales Zeugnisprogramm Name xyz). Dann erhältst du weniger allgemeine Treffer zu dem Suchbegriff, sondern eher Texte oder andere Inhalte, die über das jeweilige Tool erstellt wurden. Ebenso kannst Du mit dem ergänzenden Suchbegriff 'Erfahrungen' mehr dazu finden, wie andere das Tool einschätzen.
Weitere Suchbegriffe können je nach Deinen **eigenen Vorlieben** hilfreich sein: Wenn Du gerne mit Videos lernst kannst Du 'Youtube' als Suchbegriff ergänzen. Wenn Du eine schnelle Einordnung benötigst, hilft der Suchbegriff 'Wikipedia'. (Alternativ kannst Du natürlich auch direkt auf die entsprechenden Plattformen gehen und dort recherchieren)
Wenn Du ganz professionell arbeiten willst, kannst Du zusätzlich **Suchparameter** nutzen. In den meisten Fällen sind Suchmaschinen aber heutzutage so schlau programmiert und mit bisherigen Suchanfragen 'gefüttert', dass Du darauf auch verzichten kannst.
==Ergänzung: Tabelle mit einzelnen, hilfreichen Suchparamentern==
Wichtig ist dann nur noch, dass Du darauf achtest, ob und wenn ja wo Dir anstelle von Suchergebnissen Werbeanzeigen eingeblendet werden. Das sind meist die ersten Treffer, sie sind entsprechend gekennzeichnet - und Du kannst sie in der Regel einfach überspringen.
==Kasten mit Spielerei: Info über beliebte Suchbegriffe via Google Trends und Unterrichtsidee 'kollaborative Netzgedichte'==
### Offene Herausforderungen
Bei offenen Herausforderungen gibt es keine feststehenden Antworten. Wir müssen uns neugierig und mutig auf den Weg machen und im Austausch mit anderen an möglichen Lösungen arbeiten. Hilfreich ist es dazu, wenn wir uns einen kleinen Überblick darüber verschaffen, was relevante Themen und Ansätze zu Bildung in einer Kultur der Digitalität sind.
* Ein guter Einstieg ist hier diese [Videoreihe des NLQ mit Jöran Muuß-Merholz](https://www.youtube.com/watch?v=GnirREU5YG4&list=PLwKiLhXWbZzQCCzOYd8QaoMcXglElWr06). In kurzen Clips werden hier wichtige Thesen zum zeitgemäßen Lehren und Lernen vorgestellt. Wer lieber liest als Videos zu schauen, kann im Buch ['Routenplaner Digitale Bildung'](https://routenplaner-digitale-bildung.de/) stöbern, in dem sich viele dieser Thesen etwas ausführlicher ebenfalls wiederfinden.
* Wer auf der Suche nach Inhalten und Materialien zum Lehren ist, der sei auf die Plattformen [WirLernenOnline](https://wirlernenonline.de) und [Mundo.schule](https://mundo.schule) verwiesen.
* Auf der Plattform [Selbstlernen.net](https://selbstlernen.net) finden sich Materialien zu selbstorganisiertem Lernen für lernende Lehrende.
* Eine Sammlung an Materialien zum Thema 'Schulische Digitalisierung gestalten' gibt es in diesem [offenen Selbstlernkurs](https://ebildungslabor.de/sub/offener-kurs/)
* Bei den so genannten OERcamp sind in den letzten Jahren sowohl zahlreiche [Videos](https://www.oercamp.de/webinare/) entstanden als auch [offene Selbstlernkurse](https://campus.oercamp.de/).
Darüber hinaus bloggen viele Pädagog\innen und teilen ihre Erfahrungen. Zum Beispiel ...
Keine Sorge: Natürlich musst und kannst Du all diese Websites und Plattformen jetzt nicht auf einmal gesamt durchschauen. Erst einmal geht es darum, einen kleinen Eindruck zu bekommen. Wir werden im weiteren Verlauf des Kurses wieder darauf zurückkommen.
## Auflösung: So finde ich, was ich suche!
Herr Meier, Frau Müller, Herr Schmidt und Frau Schneider haben sich die Informationen durchgelesen und versuchen sich an der Lösungsfindung für ihre Herausforderungen.
* Herr Meier versucht sich an einer Internetrecherche. Das Learning Management System an seiner Schule nennt sich 'Moodle'. Mit den Suchbegriffen 'Moodle, Turorial, Einstieg' bekommt er sehr viele Treffer. Er beschließt, einfach mal ein paar davon anzusehen. Nachdem er sich die ersten Videos angesehen hat, ist er begeistert, wie gut diese gestaltet sind und wie schnell er einen Überblick erhält.
* Frau Müller war ja schon auf der Website des Lehrerfortbildungsinstituts. Eine weitere Internet-Recherche zu Fortbildungsangeboten hält sie nicht für zielführend. Dazu muss sie also noch weiter überlegen. Aber in Bezug auf ihre offene Herausforderung nach mehr Abwechslung im Unterricht bleibt sie an den kostenfreien Kursen der OERcamp hängen. Was ein OERcamp ist, weiß sie zwar nicht, aber sie erhält dort unter anderem Informationen zu spannenden Tools und ihrem Einsatz im Unterricht.
* Herr Schmidt will ja eigentlich abwarten, wie sich die Gruppenarbeit so entwickelt. Dennoch stöbert er ein bißchen im Internet mit dem Suchbegriff 'Kooperation, Bildung'. Er lernt, dass weiterführender als Kooperation eine Kollaboration ist, bei der tatsächlich gemeinsam Verantwortung für einen Prozess übernommen wird. Und Kollaboration wird sogar als eine der so genannten 4K Kompetenzen eingeordnet, das bedeutet einer Schlüsselkompetenz für das 21. Jahrhundert. Er denkt: 'Wenn Kollaboration so wichtig ist und auch meine Schüler\*innen das lernen sollen, dann ist es bestimmt auch sinnvoll, dass ich mit gutem Beispiel vorangehe und kollaborativ mit meinen Kolleg\*innen zusammenarbeite.' In den Beispielen zu Kollaboration ist er immer wieder auf ein Tool namens 'Etherpad' gestoßen, mit dem sich eine kollaborative Schreibumgebung einrichten lässt. Unter anderem hat er bei den OERcamp Videos dazu gefunden und auch einen Kurs beim NLQ. Für die erste Sitzung der Projektgruppe möchte er solch ein Etherpad einrichten und für einen kollaborativen Mitschrieb vorschlagen.
* Frau Schneider startet motiviert in die Internetrecherche, überlegt sich Suchbegriffe und findet auch einiges zu ihren 'Nervereien'. Sie beginnt damit mit den kleineren Fehlern und hebt sich das digitale Zeugnisprogramm für später auf. Das wird ja sicherlich mehr Zeit benötigen.
Wir können also festhalten: An einigen Stellen geht es schon voran. Ob und wie sich die gefundenen Lösungen aber nun auch anwenden lassen, ist die nächste Herausforderung.
## Jetzt bist Du dran!
Je nachdem, was für Herausforderungen Du für Dich in der vorherigen Lerneinheit definiert hast, kannst Du nun dazu passend an die Lösungsfindung gehen. Entweder, indem Du eine Internetrecherche versuchst und/ oder indem Du auf den verlinkten Websites und Plattformen stöberst.
In der nächsten Lerneinheit schauen wir uns dann an, was Du machen kannst, wenn Du erst einmal nichts Passendes findest. Und auch, wie Du gefundene Antworten dann auch tatsächlich anwenden kannst.