# Methodensammlung zu den Themen Privatsphäre und Metadaten Ziel dieses Dokuments: Den Workshop "Spuren im Netz" von [Chaos macht Schule (CMS)](https://berlin.ccc.de/wiki/Chaos\_macht\_Schule ) dokumentieren und transformieren **→** Unterichtsmaterialien erstellen, die Lehrende direkt einsetzen können, um das Thema Metadaten zu vermitteln und die Frage zu behandeln, welche Spuren z.B. durch Smartphones im Internet hinterlassen werden. --- **Du möchtest mitarbeiten? Dann spring direkt zum Bereich [To-Dos](#To-Do1) - Wenn du dem Kommunikations-Kanal zum Projekt beitreten möchtest, melde dich bei [Maximilian](https://twitter.com/ma__vo)** --- --- ## Eckdaten zum Material * **Zeitbedarf:** Workshop ca. 90 Minuten (mehr wäre besser) * **Zielgruppe:** Jugendliche (ca. ab der 5. Klasse), Erwachsene * **Vorbereitungszeit:** ca. 3h * **Ziel:** Neutral darstellen, welche Metadaten durch die Nutzung digitaler Kommunikationsmittel entstehen. Es soll keine politische Agenda kommuniziert werden. * Die Lernenden erklären Daten und Metadaten sowie ihre Bedeutung * Die Lernenden bewerten Chancen und Risiken von persönlichen Daten sowie ihre kommerziellen und staatlichen Verwendungsmöglichkeiten * Lernenden reflektieren Handlungsoptionen(?) * -- // -- * Problembewusstsein für persönliche Daten schaffen * Geschäftmodell von sozialen Netzwerken verstehen * Wie kann ich mich schützen? * **Methode:** Mediendiskussionen - im Folgenden werden verschiedene Fotos, Visualisierungen und Videos mit passenden Diskussionsfragen dargestellt * Die Fragen zeichnen ein Bild, welche Daten erfasst werden, was mit ihrer Hilfe über eine Person herausgefunden werden kann und welche individuellen Konsequenzen daraus resultieren: * Wo wohnt er? * Was isst er? * Wann schläft er? * **Mögliche Unterrichtskontexte:** * Projekttag * Ethik * Englisch (Medienkommunikation, Überwachung etc.) * Geschichte (totalitärer Staat) * (möglicherweise ein guter Aufhänger, um die Handy-Nutzung generell zu besprechen) * **Folgende Themen werden behandelt:** 1. Die Metadaten in Fotos 2. Instagram und Privatsphäre 3. WhatsApp und Metadaten 4. Facebook: Analyse eines Freundtschatfs-Graphen 5. Vorratsdatenspeicherung und Handy-Daten 6. Diskussion und Zusammenführung ### (1) Die Metadaten in Fotos **Ziele:** * Die Lernenden erklären was Metadaten allgemein sowie in Bildern sind **Einleitung:** Es wird ein Bild an die Wand geworfen, aus dem scheinbar kaum etwas über den Fotografen herausgelesen werden kann. Der Workshopleiter diskutiert mit den Lernenden die angegebenen Fragen. Bei den ersten Fragen geht es vor allem darum, die Teilnehmenden auf die Metadaten in den Bildern hinzuleiten und Spannung aufzubauen. Deshalb sind sie eher rethorisch und zielen nicht auf konkrete Antworten ab. Wurde das Thema Metadaten von den Lernenden oder dem Workshopleiter dargestellt, wird der [Online-Exif-Viewer](http://exif.regex.info/exif.cgi) von der Lehrkraft geöffnet, um die Metadaten in dem Bild anzusehen. Zum einen soll die GPS-Position auf der digitalen Karte des Tools angezeit und hineingezoomt werden. Dabei geht es darum, die Genauigkeit der Information kenntlich zu machen. Außerdem muss auf das Satelitenbild umgeschaltet werden, damit die Teilnehmenden sehen, dass sich auch die Position des Fotografen im Haus selbst auslesen lässt. **Medium:** ![](https://github.com/okfde/edulabs/blob/master/assets/img/projects_extern/CMS_Methodensammlung_Metadaten.jpg?raw=true) <center>Quelle: Pexels, CC0-Lizenz</center> **Fragen & Antworten:** * Was können wir auf dem Bild sehen? Tatsächlich enthält es nämlich sehr viele Informationen. (spätere Aufforderung: Versucht mal ein wenig hinter die Kulissen zu blicken) * Teilnehmende beschreiben, was auf dem Bild zu sehen ist, wissen aber in der Regel nicht, worauf man hinaus möchte * Würde es sich lohnen bei ihm/ihr einzubrechen? * Wo müssten wir hin, um einzubrechen? * Ist es in Ordnung, ein solches Bild online zu posten? * Hier gibt es Pro- und Contra Argumente. Es hängt vom persönlichen Geschmack ab, ob man sein Schlafzimmer posten mag. * Wer kann erklären, was Metadaten sind? * Metadaten sind Daten über andere Daten. Am Beispiel einer Nachricht sind die Daten die Nachricht selbst, die Metadaten sind unter anderem, wer die Nachricht an wen gesendet hat, um wieviel Uhr sie versendet wurde etc. Welche Bilder in einem Bild stecken können, soll nun ausgelesen werden. **Tipps:** * Teilnehmende können eigene Bilder aufnehmen und untersuchen, welche Metadaten enthalten sind. * Es kann experimentiert werden, wie sich die Einstellungen am Smartphone auf die Metadaten in aufgenommen Bildern auswirken. * Über einen Exif-Editor wie beispielseweise [Thexifer](https://www.thexifer.net) lassen sich Metadaten in Bildern manipulieren * Mit der App [phyhox](http://phyphox.org/de/) (iOs/Android) lassen sich die Messwerte zahlreicher Sensoren auf dem Smartphone anzeigen. **Hintergrundinformationen:** <details> <summary> <strong>Hier klicken</strong> </summary> <p> Das Teilen von selbstaufgenommenen Fotos ist bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Schließlich möchte man auch die Freunde an den eigenen Erlebnissen teilhaben lassen. Metadaten sind Daten über andere Daten. Bei einer Nachricht sind beispielsweise die Nachricht selbst die Daten, die Metadaten sind Informationen, wie Absender und Empfänger, der Zeitpunkt des Absendens, die Länge der Nachricht, etc. Fotos können neben offensichtlichen Metadaten, wie dem Dateinamen, auch zahlreiche weitere enthalten. Dazu gehören beispielsweise eine GPS-Position, die Richtung der Kamera bei der Aufnahme, die Höhe über dem Meeresspiegel, die Geschwindigkeit etc. Für viele Anwendungen sind diese sehr hilfreich. Wer beispielsweise nach Jahren wieder die Urlaubsfotos ansieht, kann leicht herausfinden wo ein bestimmtes Bild aufgenommen wurde. Auf Instagram lassen sich beispielsweise alle Fotos anzeigen, die an einem bestimmten Ort aufgenommen wurden ([Fotos am Brandenburger Tor auf Instagram](https://www.instagram.com/explore/locations/213310140/brandenburger-tor/)). Neben einigen positiven Nutzungsmöglichkeiten können Metadaten aber auch problematisch werden, wenn Menschen sich nicht darüber bewusst sind, welche Daten sie hinterlassen und wie andere diese weiterverwenden. Es kann problematisch sein, Fotos mit Metadaten ins Netz zu stellen (**WARUM?**). Aus diesem Grund entfernen beispielsweise viele Foto-Upload-Plattformen diese Metadaten (aber nicht alle). Einerseits schützt dies die Privatsphäre der Nutzenden, andererseits stellt sich die Frage, ob man damit einverstanden ist, dass eine Plattform die eigenen Medien ungefragt verändert. Auch wenn kommerzielle Social Media Plattformen diese Informationen nicht mehr anzeigen, ist davon auszugehen, dass sie diese intern trotzdem speichern und weiterverarbeiten. Schließlich sind Daten ihr Geschäftsmodell und sie speichern sonst auch alles, was sie an Informationen über Nutzende erhalten können. Überprüfen lässt sich das nur schwer, da von außen neimand nachvollziehen kann, was im Inneren dieser Systeme passiert. </p> </details> --- ### (2) Instagram und Privatsphäre **Ziele:** * Die Lernenden bewerten die Nutzung von Metadaten im positiven sowie negativen Sinne **Einleitung:** Nachdem wir gesehen haben, dass Bilder Metadaten (z.B. Ortsinformationen) enthalten, wollen wir sehen, was damit angestellt werden kann. **Medium:** <iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/xss51W50dcU" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen></iframe> **Fragen & Antworten:** * Wie gefällt euch das Video? * TN: Gut, wir wären auch gerne mal Jonathan und würden die überraschten Leute ansprechen * TN: Nicht gut, wir möchten ja nicht mit so vielen Details über uns in der Öffentlichkeit angesprochen werden * Wie kann man sich schützen? * Instagram-Profil auf "privat" stellen * Ortung auf dem Smartphone deaktivieren * Ortung beim Upload von Instagram deaktivieren **Tipps:** * Wenn die Lernenden jünger sind, sollen sie den Film kurz zusammenfassen, um sicherzugehen, dass sie ihn verstanden haben. * Aus dem Video geht nicht nur hervor, dass Metadaten vorhanden sind, sondern auch, dass sehr persönliche Details über die Ausgespähten ermittelbar sind ("Mit guter Ernährung hast du es aber nicht so?"). **Hintergrundinformationen:** <details> <summary> <strong>Hier klicken</strong> </summary> <p> Instagram ist soziales Netzwerk, auf dem Fotos mit der Öffentlichkeit und Followern geteilt werden. Es ist unter Kinder und Jugendlichen sehr beliebt. Wie wir in dem ersten Beispiel gesehen haben, können Fotos Metadaten enthalten. Diese kann man samt dem Foto bei Instagram hochladen, deshalb wird dort bei einigen Bildern auch angezeigt, wo sie aufgenommen wurden (siehe Link oben).  Auch wenn das Video mindestens zu Teilen gestellt ist, demonstriert es aber anschaulich, was sich mit GPS-Daten alles anstellen lässt und warum das ein Problem für die Privatsphähre werden kann. Plattformen wie [beispielsweise Instagram](https://www.instagram.com/developer/) bieten Programmierern die Möglichkeit, bestimmte Daten über Programmierschnittstellen, sogenannte Application Programming Interfaces (API), abzurufen, um diese in einem anderen Kontext außerhalb der Plattform weiterzuverwenden. Beispiele für solche Apps von Dritten sind die im Video erwähnten. Die Daten konnten von Dritten über eine Programmschnittstelle (API) abgerufen werden. Weil APIs aber von Zeit zu Zeit aktualisiert werden, kann man die im Video vorgestellten Daten heute nicht mehr so leicht abrufen. Deshalb funktioniert die im Video vorgestellte App auch nicht mehr. Trotzdem sollte man sich darüber bewusst sein, dass diese Ortungsdaten bei Instagram gespeichert sind und sie von Instagram mit Sicherheit weiterverwendet werden. Wie diese Daten weiterverarbeitet werden, verrät Instagram leider nicht. </p> </details> --- ### (3) WhatsApp und Metadaten **Ziele:** * Die Lernenden erklären, dass Online-Zeiten sehr viel über den eigenen Tagesablauf aussagen * Sie erklären auch, dass hinter diesen Daten Geschäftsinteressen stehen (**DIESES LERNZIEL WIRD DURCH DIE AUFGEFÜHRTEN FRAGEN NICHT ERREICHT**) * Die Lernenden bewerten, dass diese Möglichkeit im positiven sowie negativen Sinne genutzt werden kann **Einleitung:** Was kann ich mit WhatsApp über einen anderen User in Erfahrung bringen, ohne dass er es mitbekommt, dass ich ihn beobachte? Im folgenden Experiment wurde für einige Nutzende automatisiert abgerufen, ob die jeweilige Person gerade online ist. Die Online-Zeiten wurden über einen langen Zeitraum kontinuierlich gespeichert und können Profilseiten aufgerufen werden. Die Seiten zeigen eine anonymisierte Telefonnummer, das anonymisierte Bild, die Statusnachricht sowie das durchschnittliche Nutzungsverhalten an. Weil es sich um reale Personen handelt, wurden die Daten anonymisiert. **Medium:** Es werden WhatsApp Profile analysiert, die über <a href="https://www.onlinestatusmonitor.com/ ,j">onlinestatusmonitor.com</a> öffentlich eingesehen werden können. Es wird in erster Linie der Abschnitt "Average Usage Time/Connections by Hour" auf den Seiten betrachtet: Beispiel-Profile: Wir nehmen an, dass es sich um junge Nutzende handelt, um die Beispiele lebensnah zu gestalten. 1. https://onlinestatusmonitor.com/user_statistics/#bef10fc58a3da752706d03100cf0c889 Schlafenszeit zwischen 22 und 6 Uhr; Start der Aktivität zwischen 6 und 9 Uhr. Peakt der Kommunikation 9, 12-13, 16-18 und 20-22 Uhr. Starker Anstieg morgens und am Abend (Eltern könnten die Bett-Zeit bestimmen). Eine insgesamt geringe Kommunikationszeit deuten auf jüngeren Nutzenden hin. 2. https://onlinestatusmonitor.com/user_statistics/#8eb75d38de9595e17b8a454e6f13c380 Schlafenszeit zwischen 23 und 7 Uhr, mit einigen Aktivitäten zwischen 0 und 2 Uhr (es gibt Nächte die länger gehen). Deutlich schärfere Peaks um 9, 13 und 19-21 Uhr in der Komminikation. Dem Anschein nach freie Zeit wird deutlich intensiver für Kommunikation genutzt, während in den Zwischenzeiten (10-12 und 15-18 Uhr) die Kommunikation stärker Einbricht. Hier scheinen andere Aktivitäten (Arbeit, Schule, Studium) den Nutzer/die Nutzerin stärker zu beanspruchen, so dass weniger Zeit zur Kommunikation zur Verfügung steht. 3. https://onlinestatusmonitor.com/user_statistics/#9f4166a40d0a17ff57d918f4ef46707c Schlafenszeit zwischen 0 und 6 Uhr, Flacher anstieg und Abfall der Aktivität zeigt eine relativ hohe Flexibilität in den Zeiten. Innerhalb der aktiven Zeit gibt es praktisch keine ausgeprägten Peaks, das deutet auf einen wenig Strukturierten Arbeits oder Schultag hin. Natürlich sind die persönlichen Daten der jeweiligen Profile nicht bekannt, aber (1.) würde einen typischen Verlauf eines Lernenden (12-15) entsprechen. as 2. Profil könnte man bei vielen Jugenlichen (16-18) und das 3. wäre dann ein Profil für junge Studierende. **Fragen & Antworten:** * Wie funktioniert WhatsApp? * Teilnehmende beschreiben die Funktionalität kurz * Was muss man machen, um eine andere Person bei WhatsApp anschreiben zu können? * Man muss lediglich die Nummer der Person im eigenen Adressbuch des Smartphones speichern, dann kann man sie auf WhatsApp anschreiben * Angenommen, ich habe die Nummer in meinem Smartphone gespeichert, die Person aber meine nicht. Was kann ich alles von dieser Person sehen, ohne dass sie etwas davon merkt? * Foto * Online-Status * Statusnachricht * Betrachen wir den Tagesablauf der Person anhand der Medien oben. Was könnt ihr sehen? (dies wird für mehrere Profile wiederholt) * Der Tagesablauf einer Person ist durch die aufgezeichneten Online-Zeiten sehr gut ablesbar. Man kann sehen, wann sie aufsteht und ins Bett geht. Oft kann man die Mittagspause erkennen. Man kann sehen, wann die Person am meisten Zeit hat, mit anderen zu kommunizieren. * Könnte das ein Problem sein? Wen könnten die Daten interessieren? * Eltern, die mitbekommen, dass ihre Kinder nicht schlafen * Lehrende, die wissen, warum Kinder im Unterricht so unkonzentriert sind * Krankenkassen, die wissen, dass jemand, der generell wenig schläft, vermutlich irgendwann krank wird, deshalb ein erhöhtes Risiko ist und die Krankenkasse mehr kostet * mögliche Arbeitgeber / Bewerbungsgespräch. Denn wer wenig schläft, kann sich nicht konzentrieren. Wer den ganzen Tag privat kommunziert, würde dies möglicherweise auch während der Arbeitszeit machen. * Möchtet ihr jedem, der eure Handynummer kennt, auch in der Form euren Tagesablauf offenlegen? * Natürlich möchte man es nicht. Doch über WhatsApp lassen sich diese Daten auch von Dritten auslesen und weiterverarbeiten. * Ist es okay, dass Freunde die eigene Telefonnummer ungefragt weitergeben? * Nein, aber das macht WhatsApp automatisch, sobald man es installiert. Lernende geben diese Daten also weiter, sobald sie WhatsApp verwenden. **Tipps:** * Lernende können ihren eigenen Tagesablauf anhand der WhatsApp-Nutzung skizzieren * Mit Lernenden über Alternativen zu WhatsApp diskutieren * Es gibt zahlreiche Alternativen, doch oft werden diese nur von sehr wenigen Kontakten verwendet. Online-Zeiten fallen fast überall an, jedoch ist das Datensammeln nicht bei jeder App das Geschäftsmodell. * Diskussion: Angenommen, WhatsApp würde die Privatsphäre der Nutzenden besser schützen und die Informationen nicht jedem zugänglich machen. Wäre das Problem dann behoben? * Es wäre sicher besser, aber das grundlegende Problem mit dem Geschäftsmodell besteht auch weiterhin. WhatsApp kann die Daten schließlich nach Belieben weiterverwenden oder gar Weiterverkaufen. Auch wenn WhatsApp letzters bisher nicht macht, hat man keine Garantie, wie es in der Zukunft sein wird. **Hintergrundinformationen:** <details> <summary> <strong>Hier klicken</strong> </summary> <p> WhatsApp ist mit rund <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/285230/umfrage/aktive-nutzer-von-whatsapp-weltweit/">1,5 Milliarden Nutzende der populärste Messenger</a>, unter Jugendlichen ist das soziale Netzwerk sehr beliebt. Wann immer sie können, nutzen sie es intensiv, um mit ihren Kontakten im Austausch zu bleiben. Abseits von Menschen, die besonderen Wert auf ihre Privatsphäre legen, verwendet den Messenger nahezu jeder auf seinem Smartphone. Nutzer identifizieren sich auf dem sozialen Netzwerk mit der eigenen Mobilfunknummer, über die man von andere NutzerInnen gefunden wird. Nach der Installation der App auf dem Smartphone lädt WhatsApp zunächst das gesamte eigene Adressbuch auf die eigenen Server und überprüft, welche der Kontakte auch WhatsApp nutzen. Danach werden alle Kontakte mit WhatsApp aufgelistet und man kann sie direkt kontaktieren, ohne weiter Informationen austauschen zu müssen. Das ist für den Nutzer besonders einfach und sicher einer der Gründe für die große Verbreitung des Messengers. Auf der anderen Seite wird der automatische Upload der eigenen Adressbuchs von Datenschützern heftig kritisiert, Juristen zweifeln, ob dies in Deutschland <a href="http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/whatsapp-upload-von-kontaktdaten-ist-illegal-a-1154667.html">rechtlich zulässig</a> ist. Der Vollständigkeitshalber sei erwähnt, dass es theoretisch möglicht ist, der Messenger ohne Zugriff auf das Adressbuch zu betreiben. Diese ermöglichen die Einstellungen der Zugriffsrechte, die mittlerweile jedes moderne Smartphone Betriebssystem zur Verfügung stellen. Praktisch wäre der Messenger dann aber nur noch schwer zu benutzen. Sobald man die Telefonnummer von eines anderen WhatsApp-Nutzers kennt, lassen sich sowohl das Profilfoto, eine Statusnachricht und der Online-Status anzeigen. Die Webseite [https://www.onlinestatusmonitor.com/](https://www.onlinestatusmonitor.com/) hat von vielen zufällig generierten Telefonnummern den Online-Status kontinuierlich abgerufen und gespeichert. Details zum Ablauf des Projekt finden sich auf der Webseite. Auf der Webseiten werden verschiedene Profile angezeigt, diese beinhalten auch einen Graphen, wann eine bestimmte Person online oder nicht online war. Aus diesem Graphen lässt sich problemlos der Tagesablauf der Person rekonstruieren, obwohl man nur die Online-Zeiten kennt. Wann ist die Person morgens aufgestanden, wann abends zu Bett gegangen? Auch die MIttagspause lässt sich oft gut erkennen oder zu welcher Zeit eine Person wohl arbeitet oder zur Schule geht. Die Nutzung spiegelt den Tagesablauf so deutlich wider, weil der Messenger von vielen sehr intensiv verwendet wird. Jugendliche rufen beispielsweise morgen nach dem Aufstehen ihre neuen Nachrichten ab und schreiben vorm Schlafengehen die letzten. Der Online-Status ist praktisch, weil man so sehen kann, ob ein Kommunikationspartner verfügbar ist und wohl direkt auf eine Nachricht antworten würde. Bei WhatsApp lässt sich in den Privatsphäreeinstellungen zwar festlegen, dass niemand den eigenen Online-Status sehen darf. Dieser wird dann nicht mehr innerhalb der App für andere Nutzer angezeigt. Doch während Nutzer sich mit den Einstellungen auf der sicheren Seite sehen, ist es über Tools von Drittanbietern auch [möglich](https://maikel.pro/blog/en-whatsapp-privacy-options-are-illusions/) den Online-Status auszulesen, auch wenn dies vom Nutzer deaktiviert wurde. Wer die Kontakte der Person sind, lässt sich von außen genausowenig wie die Inhalte der Nachrichten einsehen. Nicht einmal WhatsApp kann Nachrichten noch mitlesen, seitdem der Dienst im Jahre 2017 die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt hat. Aber derart persönliche Informationen wie das Nutzungsverhalten lassen sich problemlos von Dritten abrufen - ohne dass WhatsApp etwas dagegen übernimmt. WhatsApp selber, als Betreiber der Anwendung, hat natürlich Zugriff auf viel mehr Informationen über seine Nutzer wie beispielsweise die jeweiligen Adressbücher. Generell ist das Geschäftsmodell der großen sozialen Netzwerke das Sammeln von persönlichen Daten ihrer Nutzer. Je mehr Informationen die sozialen Netzwerke über ihre Nutzer wissen, desto besser lässt sich ihnen personalisierte Werbung anzeigen und desto mehr Umsatz kann das soziale Netzwerk mit dem Nutzer machen. Dafür werden zusätlich sogar Daten von anderen Firmen [angekauft](https://netzpolitik.org/2018/kurz-erklaert-wie-facebook-dich-ausspioniert-auch-ohne-dein-mikro-abzuhoeren/), es werden also Daten aus verschiedenen Quellen kombiniert, denn da. Da WhatsApp und Instagram alle zu Facebook gehören, ist es für den Betreiber natürlich auch von Interesse, diese Daten plattformübergreifend zu kombinieren. Die sozialen Netzwerke verkaufen die Daten ihrer User in der Regel nicht, wie oft fälschlicherweise behauptet wird. Doch wie der Skandal um Cambridge Analytica gezeigt hat, verlassen große Datensätze auch [auf anderem Wegen](https://netzpolitik.org/2018/cambridge-analytica-was-wir-ueber-das-groesste-datenleck-in-der-geschichte-von-facebook-wissen/) die Plattform, ohne dass Nutzer immer die Kontrolle darüber haben. Obwohl WhatsApp-Gründer Jan Koum in Interviews betonte, wie wichtig ihm die Privatsphäre seiner Nutzer sei und dass er den Dienst niemals verkaufen würde, verkaufte er ihn im Jahr 2015 für rund 19 Milliarden Dollar an Facebook. Bei den damals 450 Millionen Nutzern bedeutet es, dass Facebook rund 42 Dollar pro Benutzer bezahlt hat. Auch wenn Koum und Facebook-Gründer Marc Zuckerberg nach dem Deal versicherten, dass die WhatsApp-Daten nicht mit Facebook verknüpft werden, wurde genau das im Jahre 2017 umgesetzt - was zumindest in Deutschland noch [rechtlich umstritten](http://www.sueddeutsche.de/digital/datenschutz-was-facebook-mit-ihren-whatsapp-daten-vorhat-1.3511586) ist. Das Beispiel zeigt deutlich, dass man über persönliche Daten, die man hinterlassen hat, die Kontrolle verloren hat. Auch die Daten von Facebook-Nichtnutzern landeten mit dem Deal bei Facebook. Von wem Facebook vielleicht eines Tages aufgekauft wird, bleibt abzuwarten. Auch zeigt das Beispiel, dass man sich nicht auf die Aussagen von Plattformbereibern verlassen darf. Es geht hier eben um Firmen und ihre Geschäftsinteressen. Man darf bei den regelmäßig in den Medien präsenten Gründern, die oft symphatisch wirken und nicht wie klassische Geschäftsleute auftreten, nicht vergessen, dass sie nicht die eigenen Freunde sind, für die man sie manchmal halten könnte. Tatsächlich gibt es zahlreiche Alternativen zu WhatsApp, deren Geschäftsmodell nicht auf dem Sammel von persönlichen Daten beruht. Auch wenn Alternativen natürlich auch [Vor- und Nachteile](https://ssd.eff.org/) mit sich bringen, sind viele aus Privatsphäresicht gegenüber WhatsApp zu bevorzugen. Ein Problem ist aber, dass die Verbreitung von Alternativen verglichen mit WhatsApp gering ist. Trotz aller Kritik an WhatsApp war der Messenger einer der ersten für das Smartphone, die Privatsphäre-freundlichen folgten erst deutlich später. WhatsApp ist kostenlos und auf für Laien einfach zu bedienen. Aus diesen Gründen ist WhatsApp der klare Marktführer, auch wenn manche Alternativen in vielen Aspekten deutlich besser sind. Eine Möglichkeit, die Risiken etwas zu minimieren, ohne auf den Kontakt zu Freunden zu verzichten, wäre es neben WhatsApp noch einen Privatsphäre-freundlicheren Messenger parallel zu nutzen. </p> </details> Noch beschreiben: * ~~Was bewirken Privacy-Einstellungen?~~ * ~~Wie nimmt ein Mensch Privacy Einstellungen vor?~~ * Was würde dich bewegen, diesen Dienst nicht mehr zu nutzen? [verstehe die Frage nicht -benni] * ~~Was müsste die Alternative an Vorraussetzungen erfüllen?~~ * ~~Warum braucht Whats App diesen Status überhaupt, was ist der wirtschaftliche Nutzen?~~ --- ### (4) Facebook: Analyse eines Freundtschafts-Graphen **Ziele:** * Die Lernenden erklären was aus Freundschaftsgraphen gelesen werden kann. * Die Lernenden bewerten Freundtschaftsgraphen **Einleitung:** Das folgende Bild zeigt den Freundeskreis einer untersuchten Person. Es wird ein Graph eines Facebook-Freundschafts-Netzwerks gezeigt, jeder Punkt in dem Bild ist eine Person, zwischen ihnen liegt jeweils eine Kante, wenn sie auf Facebook miteinder befreundet sind. Wir haben die Person in der Mitte untersucht, alle anderen Personen in dem Graphen sind mit ihr befreundet. Außerdem zeigt der Graph, wie die Freunde untereinander befreundet sind. Schon auf den ersten Blick erkennt man die unterschiedlichen Freundeskreise. Die Freundschaftsbeziehungen bieten Facebook also wertvolle Informationen über ihre User. Die Lernenden analysieren das Netzwerk anhand der aufgeführten Fragen. **Medium:** ![](https://raw.githubusercontent.com/okfde/edulabs/master/assets/extern/chaos_macht_schule_oer/facepalm.png) <center>Quelle: Chaos macht Schule (Lizenz, Name des Urhebers?)</center> **Fragen an die Lernenden und Antworten:** * Was könnten das für Freundeskreise sein? (einige können die Teilnehmenden selbst herausfinden, bei manchen muss der Workshopleiter oder die -leiterin die Lösung irgendwann in den Raum werfen) * Unten: Schule (viele Personen, alle untereinander vernetzt, Geschlechterverhältnis etwa ausgeglichen) * Rechts unten: Sportverein (etwa Mannschaftsstärke, fast nur Männer) * Rechts oben: Universität (die Person studiert mittlerweile, deshalb gibt es Verbindungen zur Schule). Anhand des Geschlechterverhältnis lässt sich diskutieren, was es für ein Studiengang sein könnte * Oben: Familie (Geschlechterverhältnis etwa ausgeglichen, nicht zu stark vernetzt, da die Elterngeneration Facebook nicht so intensiv nutzt) * Links: Burschenschaft. Der Vater der Person ist sowohl mit der Familie als auch mit der Burschenschaft verbunden. Der Sohn ist vor allem über den Vater Teil der Burschenschaft, obwohl er in dieser nicht sonderlich aktiv zu sein scheint, schließlich gibt es keine Verbindungen zu seinen anderen Kommilitonen. **Tipps:** * Dafür brauchen die Lernenden recht viel Zeit (ca. 10 min). Für Jüngere ist dieses Schaulbild recht abstrakt. * Beispiel für einen ähnliche Graphen für [E-Mail-Kontakte](https://immersion.media.mit.edu/demo) **Hintergrundinformationen:** <details> <summary> <strong>Hier klicken</strong> </summary> <p> Unsere persönlichen Kontakte lassen sich als Graphen darstellen. Graphen sind Konzepte aus der Informatik, die aus Knoten und Kanten bestehen. Der im Workshop verwendete Graph beschreibt die Freundschaftsbeziehungen eines Facebook-Nutzers. Im gegebenen Graphen wird der Freundeskreis einer Person analysiert. Jeder Knoten (Kreis) im Graph stellt eine Person dar. Die untersuchte Person wird durch den Knoten in der Mitte repräsentiert. Alle anderen Personen (Knoten) in dem Graphen sind mit dieser Person auf Facebook freundschaftlich verbunden, dies wird durch die Kanten, die die Knoten verbinden, dargestellt. Außerdem wurde in einem zweiten Schritt untersucht, wie die Freunde untereinander vernetzt sind. Dies wird durch die Kanten und die räumliche Nähe zueinander abgebildet. Bei den blauen Personen handelt es sich um männliche, bei den pinken um weibliche und von den grauen ist kein Geschlecht bekannt.  Die einzelnen Freundeskreise lassen sich klassifizieren. Der größte Freundeskreis unten bildet die Kontakte aus der ehemaligen Schule der untersuchten Person ab. Das erkennt man an der hohen Anzahl der Freunde, dem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis sowie daran, dass alle untereinander auch verbunden sind. Beim Freundeskreis rechts unten handelt es sich um seinen Sportverein, da alle Beteiligten männlich sind, lassen sich Vermutungen anstellen, welche Art von Sport es sein könnte. Die untersuchte Person hat die Schule mittlerweile verlassen und studiert. Dies zeigt der Freundeskreis rechts oben. Weil ein paar MitschülerInnen mit zur Uni gewechselt sind, gibt es wenige Verbindungen zu der Schule. Auch hier lassen sich aufgrund des Geschlechterverhältnisses Vermutungen darüber anstellen, um welchen Studiengang es sich hierbei handeln könnte. Was noch fehlt, ist die Familie, sie ist der Freundeskreis oben. Hier ist das Geschlechterverhältnis einigermaßen ausgeglichen. Weil in der Familie Facebook nicht intensiv genutzt wird, ist der Grad der Vernetzung untereinander eher gering. Interessanterweise gibt es einen blauen Knoten, der sowohl zur Familie als auch zum verbleibenden Freundeskreis links gehört. Die besagte Person ist der Vater, der auch Konkakt zu ein paar SchulfreundInnen hat. Außerdem ist der Vater zusammen mit seinem Sohn gemeinsam Mitglied in einer Burschenschaft, die der verbleibende Freundeskreis auf der linken Seite darstellt. Natürlich gibt der Graph nicht all die beschriebenen Informationen wider. Teilweise sind sie uns nur bekannt, weil wir die Gelegenheit hatten, uns das untersucht Profil sowie die Profile der Freunde anzusehen. Lässt man SchülerInnen aber raten, welcher Teilgraph welcher Freundeskreis ist, werden die Schule, der Sportverein oder die Familie direkt identifiziert. Der eigene Freundeskreis sagt natürlich viel über einen selbst aus. Haben Freunde Metadaten angegeben, können sie mit einem solchen Graphen auch genutzt werden, um die eigene Person zu klassifizieren. Wer viele Freunde mit Schulden hat, hat möglicherweise auch selber Geldprobleme und erhält Kredite nur zu schlechten Konditionen. Die Rückschlüsse auf die untersuchte Person sind natürlich nur Vermutungen und müssen nicht zwingend richtig sein. Doch aufgrund solcher Informationen und daraus resultierenden Wahrscheinlichkeiten können Personen von anderen Menschen oder Algorithmen beurteilt werden. Das mag zu einem Problem werden, wenn man aufgrund einer politischen Einstellung der Freunde einen Job nicht bekommt oder von der Versicherung abgelehnt wird, weil es bereits mit Bekannten Probleme gab. Natürlich ist Facebook nur ein stellvertretendes Beispiel. Durch Graphen lassen sich auf allen Plattformen die Kontaktbeziehungen darstellen. Beispielsweise könnten Graphen der WhatsApp- oder Instagram-Kontakte abgebildet werden. Das gilt auch für unsere Freundes- oder Kollegenkreise im analogen Leben - auch wenn wir sie möglicherweise gar nicht digital abgebildet haben. </p> </details> --- ### (5) Vorratsdatenspeicherung und Handy-Daten **Ziele:** * Die Lernenden erklären, dass Metadaten nicht nur interessant für kommerzielle Anwendungen sind, sondern auch für staatliche Überwachung * Die Lernenden bewerte die staatlichen Einsatzmöglichkeiten und ihre Wirksamkeit (Behauptung: Vorratsdatenspeicherung schützt vor Terroranschlägen) **Einleitung:** Nachdem wir nun verschiedene soziale Netzwerke betrachtet und teilweise diskutiert haben, wie man sich davor schützen kann, folgt zum Abschluss noch ein politisches Beispiel: die Erklärung der Vorratsdatenspeicherung und der Hintergrund der Visualisierung der Vorratsdaten von Malte Spitz. **Medium:** [Verräterisches Handy (Zeit Online) ](http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten) **Fragen & Antworten:** * Müssen am Telefon GPS oder Internet aktiviert sein, damit diese Daten über euch erhoben werden können? * Für die Bewegungsinformationen ist lediglich eine Telefonverbindung notwendig, da die Ortung über Mobilfunkmasten erfolgt - kein Internet, kein GPS ist nötig. * Glaubt ihr, dass die Vorratsdatenspeicherung gegen Terrorismus hilft? * Hier sind viele Antworten möglich, es eignet sich eine Diskussion. Fakt ist: wer nicht verfolgt werden möchte (beispielsweise Terroristen), lässt sein Handy einfach zu Hause. Außerdem lassen sich Straftaten allenfalls im Nachhinein aufklären, im Regelfall aber nicht verhindern. * Ist es verhältnismäßig, die ganze Bevölkerung mit der VDS anlasslos zu überwachen? * Diskussion mit den Lernenden - Argumentationen: bisher haben hohe Gerichte die verschiedenen Versionen der VDS für unzulässig erklärt. Auf der anderen Seite betonen Sicherheitspolitiker immer wieder, wie wichtig das Instrument für die Strafverfolgung sei. **Tipps:** * Sollten SuS aus politischer Sicht kein Problem damit haben, eignet sich immer die Frage, ob sie einverstanden wären, wenn ihre Eltern in Echtzeit Zugriff auf diese Daten hätten. * Mit den Lernenden können die Mobilfunkantennen besprochen werden, mit denen ihre Smartphones kommunizieren. Sie sind im Stadtbild sehr präsent. * Auch könnten Triangulation und Handyortung über Mobilfunkmasten thematisiert werden. * Android-Smartphones speichern in den Google-Accounts auch ein persönliches Bewegungsprofil, welches sich einsehen lässt **Hintergrundinformationen:** <details> <summary> <strong>Hier klicken</strong> </summary> <p> Die Vorratsdatenspeicherung (VDS) bezeichnet die verdachtsunabhängige Speicherung von personenbezogenen Telekommunikations- und Standortdaten der gesamten Bevölkerung durch Netzbetreiber über einen definierten Zeitraum. Ermittler sollen diese zur Verbrechensbekämpfung verwenden können. Dies soll der Bekämpfung von Terrorismus dienen. Vor allem konservative Parteien sehen das Überwachungsinstrument als unersätzlich an, wogegen DatenschützerInnen auf die Unschuldsvermutung pochen und die VDS für einen unangemessenen Eingriff in die Privatsphäre halten. Aus den gespeicherten Metadaten können persönliche Profile erstellt werden. Geraten diese Daten in falsche Hände, könnte es weitreichende Folgen für die Betroffenen haben. Auf der anderen Seite wurde der Nutzen der VDS für die Verbrechensbekämpfung bis heute nicht nachgewiesen. Die Geschichte der VDS reicht bis ins Jahr 2006 zurück und es gab mehrere Iterationen über sie, die stets von den Gerichten für unzulässig erklärt wurden. Nach europäischen Vorgaben wurde die erste VDS in Deutschland 2007 verabschiedet, um gegen die neuen Herausforderungen des internationalen Terrorismus gerüstet zu sein. Die VDS sah eine anlasslose 6-monatige Speicherung vor, wer mit wem, wann und wo kommuniziert hat. Gespeichert wurden nur Metadaten, keine Kommunikationsinhalte. Die Speicherung umfasste Telefonate, SMS, E-Mails sowie die Liste der aufgerufene Internetseiten. Im März 2010 erklärte das Bundesverfassungsgericht die VDS für unvereinbar mit dem deutschen Grundgesetz. Als Gründe wurden die nicht dezentrale und unsichere Speicherung genannt. Während die VDS in Kraft war und die Daten über alle BundesbürgerInnen gespeichert wurden, gab es eine öffentliche Debatte über die Verhältnismäßigkeit. Der Grünen-Politiker Malte Spitz hat sich 2010 die über ihn gespeicherten Vorratsdaten von der Telekom erkämpft und diese zusammen mit Open Data City und Zeit Online visualisiert. Die Visualisierung bereitet das sehr abstrakte Thema, was diese Daten aussagen, für die breite Bevölkerung anschaulich auf. Ausführliche Informationen finden sich im zugehörigen [Artikel auf Zeit Online](http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2011-02/vorratsdaten-malte-spitz). Kurz darauf folgte das oben genanntes Gerichtsurteil. Doch war die VDS damit nicht Geschichte. Politiker besserten nach und führten eine neue, aus ihrer Sicht gesetzeskonforme Version der VDS ein, die im Oktober 2015 verabschiedet wurde. Mit dem neuen Gesetzentwurf sollten Telefonanbieter und Internetprovider verpflichtet werden, sogenannte Verkehrsdaten zehn Wochen lang zu speichern. Standortdaten sollen vier Wochen lang gespeichert werden. Außerdem wurde der neue Straftatbestand der Datenhehlerei eingeführt, falls die Daten in ungefugte Hände geraten sollten. Doch bereits im Jahre 2016 kippte der europäische Gerichtshof die VDS, weil eine anlasslose Speicherung nicht mit europäischem Recht vereinbar sei. Es ist fragwürdig, wie das deutsche Gesetz der VDS mit der europäischen Richtline vereinbar sein soll. Deshalb sind wir in Deutschland momentan in der Konfliksituation, dass zwar eine VDS gesetzlich vorgeschrieben ist, die Provider sie aber momentan mit Blick auf die europäische Richtlinie nicht umsetzen. Die Geschichte der VDS ist damit vermutlich noch nicht beendet. SicherheitspolitikerInnen betonen bei der VDS zwar immer, dass der Eingriff in die Privatspähre gering sei, da die Daten nur kurz gespeichert werden und geregelt sei, dass ErmittlerInnen nur bei schweren Straftaten darauf Zugriff erhalten. Doch DatenschützerInnen befürchten, dass die VDS früher oder weiter ausgedehnt wird, sobald sie erst einmal etabliert ist. Nach der Einführung der VDS gab es direkt Forderungen, diese auch für die Verfolgung von sogenannten Raubkopieren einzusetzen oder Speicherfristen zu verlängern. Technisch betrachtet benötigt die VDS übrigens keine Internetverbindung und auch kein GPS-Signal. Die VDS basiert lediglich auf den Funksignalen, die kontinuierlich zwischen dem Mobiltelefon und den Sendemasten ausgetauscht werden. Durch unterschiedliche Stärke der Funkverbindungen zu den drei umliegenden Funkmasten kann die Position des Telefons bis auf wenige Meter genau bestimmt werden. Diese Funkverbindung zwischen Smartphone und Funkmasten ist technisch notwendig, damit der Mobilfunkanbieter weiß, wo sich das Telefon gerade befindet. Erst auf Basis dieser Informationen ist er in der Lage, eingehende Telefonate oder Nachrichten zuzustellen. </p> </details> --- ### (6) Diskussion und Zusammenführung **Ziele:** * Die Lernenden erklären, dass verschiedene (Meta-)Daten ein Gesamtbild ergeben * Die Lernenden bewerten, dass Daten bzw. Metadaten in positiven wie negativen Kontexten angewendet werden können (staatlich wie privatwirtschaftlich) **Einleitung:** Wir haben viele Daten gesammelt, was für ein Bild ergibt sich daraus? **Medium:** Zitat: *"To every man is given the key to the gates of heaven; the same key opens the gates of hell."* - Richard P. Feynman **Fragen und Antworten:** * Wer mag das Zitat übersetzen? * "Jeder Mensch hat den Schlüssel zum Himmel erhalten; der gleiche Schlüssel öffnet aber auch das Tor zur Hölle." * Wer kann sich erklären, warum es hier am Ende dieses Workshops steht? * Daten, die wir jeden Tag preisgeben, ermöglichen uns praktische Dienste wie beispielsweise soziale Netzwerke oder digitale Assistenten und sind eine Bereicherung für unser Leben. Auf der anderen Seite hinterlassen wir aber auch viele Daten, die später gegen uns verwendet werden können und über die wir die Kontrolle verloren haben. **Tipps:** * Mit den Lernenden kann diskutiert werden, inwiefern der Inhalt des Zitates auch auf die Atomtechnologie zutraf, auf die sich das Zitat von Feynman ursprünglich bezog. * Von Atomstrom kann man sich fernhalten (erneuerbare Energien), ohne auf Strom verzichten zu müssen. Welche Möglichkeiten hat man im digitalen Raum, die positiven Aspekte zu nutzen und die Risiken zu minimieren? (bewusst mit den eigenen Daten umgehen, alternative Dienste nutzen/fördern, politische Regulierung erkämpfen etc.) **Hintergrundinformationen:** * Quelle des Zitats: https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/books/first/f/feynman-meaning.html --- --- **Veraltete Version** --- Ablauf / Struktur 1. erster Block: Die Metadaten in Bildern 2. zweiter Block: Instagram und Privatsphäre 3. dritter Block: WhatsApp und Metadaten 4. vierte Block: Facebook und Metadaten 5. fünfter Block: Vorratsdatenspeicherung 6. Zusammenführung (1) erster Block: Die Metadaten in Bildern **Ziel:** * Die Lernenden erklären was Metadaten allgemein sowie in Bildern sind --- Es wird ein Bild an die Wand geworfen, aus dem scheinbar kaum etwas über den Fotografen herausgelesen werden kann. * offene Frage durch CMS: Was sagt uns dieses Bild über den Fotografen? Würde es sich lohnen bei ihm/ihr einzubrechen? Wo müssten wir denn hin, um einzubrechen? * Es geht darum, die Lernenden auf die vorhandenen Metadaten hinzuleiten * Es wird ein browserbasierter Onlineviewer gestartet, mit dem sich Metadaten von Bildern auslesen lassen: exif.regex.info * Betrachtung der Metadaten, z.B. der lokalisierten Position des Fotografen * Frage TN: Warum ist das schlimm? Antwort: Möchtest du, dass andere das über dich wissen? * Frage TN: Kann ich ein Bild ohne die Daten posten? Antwort: Ja, teilweise, z.B. durch das Abschalten von GPS. In einem Smartphone sind allerdings viele Sensoren, alle lassen sich nicht abschalten. * Frage TN: Was sind Sensoren? Antwort: Es sind Messgeräte. > Ideen: aktives Element **→** Lernende überprüfen ihre eigenen Fotos (2) zweiter Block: Instagram und Privatsphäre **Ziel:** * Die Lernenden bewerten die Nutzung von Metadaten im positiven sowie negativen Sinne --- Vorführung des folgenden Videos: MIT INSTAGRAM ERWISCHT - NETZSPIONAGE. PASS AUF WAS DU TWEETEST <iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/xss51W50dcU" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen></iframe> * Wenn die Lernenden jünger sind, sollen sie den Film kurz zusammenfassen, um sicherzugehen, dass sie ihn verstanden haben. * Frage CMS: Würde euch das gefallen, wenn ihr auf diese Weise angesprochen werden würdet? * Frage CMS: Wie könnt ihr euch schützen? * Profil auf "privat" stellen * Ortung auf dem Smartphone deaktivieren * Ortung beim Upload von Instagram deaktivieren > Ideen: Video aus Neo Magazin Royale **→** https://www.youtube.com/watch?v=ycQ1ojIqQbw #### To DO Hinweis hinzufügen: Aus dem Video geht nicht nur hervor, dass Metadaten vorhanden sind, sondern auch sehr persönliche Details (3) dritter Block: WhatsApp und Metadaten **Ziel:** * Die Lernenden erklären, dass Online-Zeiten sehr viel über den eigenen Tagesablauf aussagen * Sie erklären auch, dass hinter diesen Daten Geschäftsinteressen stehen * Die Lernenden bewerten, dass diese Möglichkeit im positiven sowie negativen Sinne genutzt werden kann --- Was kann ich mit WhatsApp über einen anderen User in Erfahrung bringen, ohne dass er es mitbekommt * Frage CMS: Was muss ich tun, um jemanden auf whatsApp anzuschreiben? * Ich kann alle WhatsApp-User "ausspionieren", dessen Nummer ich habe. * Frage CMS: Was kannst du über einen anderen WhatsApp-User in Erfahrung bringen? * Status * letzte Online-Zeit * Foto * Tool (onlinestatusmonitor.com): Wann ist eine Person online; Beobachtung vieler User Beispiel Profile: Annahme es wären junge Nutzer! 1. https://onlinestatusmonitor.com/user_statistics/#bef10fc58a3da752706d03100cf0c889 Schlafenszeit zwischen 22 und 6 Uhr; start der Aktivität zwischen 6 und 9 Uhr. Peakt kommunikation 9, 12-13, 16-18 und 20-22 Uhr. Starke anstieg morgen und vor allem abend (Eltern besimmten bett zeit) und geringere Kommunikationszeit deuten noch auf jüngeren Nutzerin hin! 2. https://onlinestatusmonitor.com/user_statistics/#8eb75d38de9595e17b8a454e6f13c380 Schlafenszeit zwischen 23 und 7 Uhr mit einigen Aktivitäten zwischen 0 und 2 Uhr (es gibt nächte die längen gehen). Deutlich schärfere Peaks 9,13 und 19-21 Uhr in der Komminikation. Freie Zeit wird deutlich intensiver für Kommunikation genutzt, während in den Zwischenzeiten 10-12 und 15-18 Uhr die Kommunikation stärer Einbricht. Daraus folgt eine erhöte Beanspruchung durch andere Aktivitäten (Arbeit, Schule Studium), so dass weniger Zeit zur Kommunikation zu Verfügung steht! 3. https://onlinestatusmonitor.com/user_statistics/#9f4166a40d0a17ff57d918f4ef46707c Schlafenszeit zwischen 0 und 6 Uhr Flacher anstieg und Abfall der Aktivität zeigt eine relativ hohe Flexibilität in den Zeiten! Innerhal der aktiven Zeit gibt es praktisch keine ausgeprägten Peaks, deutet auf einen wenig Strukturierten Arbeits oder Schultag hin! Natürlich sind die persönlichen Daten der jeweiligen Profile nicht bekannt aber (1.) würde einen typischen verlauf einer Schülerin (12-15) enstpechen. das 2. Profil könnte man bei vielen Jugenlichen (16-18). Und 3. wäre dann ein Profil für eine junge studierende. Natürlich könnte man sich auch entschrechende Arbeitsprofile ausdenken die auf einen der Profile passt! * Frage CMS: Was seht ihr? * Der Tagesablauf scheint durch die aufgezeichneten Online-Zeiten recht gut ablesbar zu sein * Frage CMS: Könnte das ein Problem sein? Wen könnten die Daten interessieren? * Krankenkassen * mögliche Arbeitgeber / Bewerbungsgespräch * Frage CMS: Ist es okay, dass Freunde die eigene Telefonnummer ungefragt weitergeben? * Das macht WhatsApp automatisch * Frage TN: Ist Datenschutz heute noch möglich? > Idee: Lernende sollen ihren eigenen Tagesablauf aufzeichnen > Kommentar: Für diese Einheit brauchen die Lernenden recht viel Zeit (15/20 Minuten) (4) vierter Block: Facebook und Metadaten **Ziel:** * Die Lernenden erklären was aus Freundschaftsgraphen gelesen werden kann. * Die Lernenden bewerten Freundtschaftsgraphen --- Es wird ein Graph eines Facebook-Freundschafts-Netzwerks gezeigt. ![](https://raw.githubusercontent.com/okfde/edulabs/master/assets/extern/chaos_macht_schule_oer/facepalm.png) <center>Quelle: Chaos macht Schule</center> * Frage CMS: Was könnten das für Freundeskreise sein (blaue Punkte: männlich, pinke Punkte: weiblich)? > Kommentar: Dafür brauchen die Lernenden recht viel Zeit (ca. 10 min). Für Jüngere ist dieses Schaulbild recht abstrakt. #### To Do Die Hintergrundinformationen über den Freundtschaftskreis liefern (5) fünfter Block: Vorratsdatenspeicherung **Ziel:** * Die Lernenden erklären, dass Metadaten nicht nur interessant für kommerzielle Anwendungen sind, sondern staatliche * Die Lernenden bewerte die staatlichen Einsatzmöglichkeiten und ihre Wirksamkeit (Behauptung: Vorratsdatenspeicherung schützt vor Terroranschlägen) --- Es wird das folgende Beispiel gezeigt: zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten * Kommentar TN: Mir egal, wen sollte das interessieren? * Antwort: Was wäre, wenn deine Eltern das wissen würden? (6) Zusammenführung **Ziel:** * Die Lernenden erklären, dass verschiedene (Meta-)daten ein Gesamtbild ergeben * Die Lernenden bewerten, dass Daten bzw. Metadaten in positiven wie negativen Kontexten angewendet werden können (staatlich wie privatwirtschaftlich) --- Wir haben viele Daten gesammelt, was für ein Bild ergibt sich daraus? * Zitat: *"To every man is given the key to the gates of heaven; the same key opens the gates of hell."* - Richard P. Keynman ## Feedback ### Fragen, die zu diskutieren sind: * Ist der Workshop für Lernende gut aufbereitet? * Was war gut? * sehr diskursiv * Was fehlt? * zur Präsentation: eine Dramaturgie (Idee: man geht aus von einer zentralen und konkreten Person (andere Personen hinzunehmen und die Frage stellen, die einzelnen Personen für ein Interesse an den Daten haben könnten)) * Zielsetzung nicht ganz klar: Warum ist Datenschutz wichtig? (Flyer Digitalcourage: Was habe ich zu verbergen? https://digitalcourage.de/nichts-zu-verbergen) * Welche Kompetenzen werden vermittelt? * In welchem Kontext macht der Workshop sinn? * Was wird für die Umsetzung benötigt? * Ist die angegebene Zielgruppe angemessen? > [name=Thomas] was fehlt mir? Wenn wie oben angegeben das **Bewerten** ein Lernerfolg sein solll, fehlen mir die Bewertungskritereien. Worauf muss ich achten, wenn ich selbst entschieden will, welche Spuren ich im Netz hinterlassen will? Worauf muss ich achten, wenn ich Alternativen zu nicht geeigneten Werkzeugen suche? > Welche **Geschäftsmodelle** haben denn Facebook,Instagram und WhatsApp? Mit Welcher Währung bezahle ich? Ich bezahle mit Geld/ Ich bezahle mit Daten ### To Do: **Eckdaten:** * Zielgruppe des Materials: Lehrende und Lernende (keine Trennung) * Anforderung an das Material: modular --- * [Methoden-Struktur](https://hackmd.io/DLudXjVXTriB5g2EC80euA?both#Struktur-für-die-Methoden-Elemente) mit vorhandenen Informationen aufarbeiten (Max) * Methoden-Struktur mit fehlenden Informationen auffüllen (Benni) * WhatsApp Profile analysieren und darstellen (Bernd) * Erst mal pasiert: Dramaturgische Faden (Svenja und Max) * [Hintergrundmaterial](https://cms-berlin.pads.ccc.de/SpurenImNetz-Sachinformationen?) weiter aufarbeiten (Benni, Bernd, Thomas) * Material in die Rahmenlehrpläne einordnen (Ralf) (done) * ["Bildung in der digitalen Welt - Strategie der Kultusministerkonferenz" (2016)](https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2016/Bildung_digitale_Welt_Webversion.pdf) * 4.2. Persönliche Daten und Privatsphäre schützen * 4.2.1. Maßnahmen für Datensicherheit und gegen Datenmissbrauch berücksichtigen * 4.2.2. Privatsphäre in digitalen Umgebungen durch geeignete Maßnahmen schützen * 4.2.3. Sicherheitseinstellungen ständig aktualisieren * 5. Problemlösen und Handeln * 5.1.1. Anforderungen an digitale Umgebungen formulieren * 5.1.2. Technische Probleme identifizieren * 5.1.3. Bedarfe für Lösungen ermitteln und Lösungen finden bzw. Lösungsstrategien entwickeln * 5.3. Eigene Defizite ermitteln und nach Lösungen suchen * 5.3.1. Eigene Defizite bei der Nutzung digitaler Werkzeuge erkennen und Strategien zur Beseitigung entwickeln * 5.3.2. Eigene Strategien zur Problemlösung mit anderen teilen * 6.2. Medien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren * 6.2.2. Chancen und Risiken des Mediengebrauchs in unterschiedlichen Lebensbereichen erkennen, eigenen Mediengebrauch reflektieren und ggf. modifizieren * 6.2.3. Vorteile und Risiken von Geschäftsaktivitäten und Services im Internet analysieren und beurteilen * 6.2.5. Die Bedeutung von digitalen Medien für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung kennen und nutzen * [Rahmenlehrplan Berlin Brandenburg](http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/unterricht/rahmenlehrplaene/implementierung-des-neuen-rahmenlehrplans-fuer-die-jahrgangsstufen-1-10/amtliche-fassung/) * Teil B - Fachübergreifende (Basiscurriculum Medenbildung) * Kommunizieren: * Verantwortungsbewustsein, Angemessenheit und Adressatenbezug: * Kommunikationsmedien aus ihrer Lebenswelt auswählen und diese sachgerecht anwenden * Kriterien, Merkmale und Strukturen medialer Kommunikation: * Chancen und Risiken digitaler Kommunikation diskutieren sowie altersgerechte und lebensweltbezogene Handlungsmöglichkeiten entwickeln * zwischen privaten und öffentlichen Daten unterscheiden * Kommunikationsbedingungen in der Mediengesellschaft: * die Interessen unterschiedlicher Kommunikationsdienstleister analysieren und bewerten * Aspekte des Urheber- und Persönlichkeitsrechts sowie des Datenschutzes bei der medialen Kommunikation reflektiert anwenden * Reflektieren: * Eigener Mediengebrauch * die Bedeutung von Medienangeboten (wie z. B. soziale Netzwerke, Computerspiele) für ihren Alltag beschreiben * Chancen (z. B. zeit- und ortsunabhängige Kommunikation) und Risiken (z. B. Cybermobbing) des eigenen und fremden Mediengebrauchs diskutieren * Privatheit und Öffentlichkeit des eigenen Mediengebrauchs unterscheiden * Die Konstruktion von Wirklichkeit durch Medien * den Einfluss von Medien auf Wahrnehmung, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen untersuchen und bewerten * Teil C - Informatik * Leben in und mit vernetzten Systemen * als mögliche Kontexte: Schutz der Persönlichkeit, Überwachung * Welche Materialien werden gebraucht? * Präsentation (Polylux->Folien, elektronisch -> Beamer, Internetverbindung) * Unterrichtsentwurf / konkrete Unterrichtskontexte / -szenarien entwickeln, in die der Workshop / die Themen passen * Phasen erarbeiten, während derer die Lernenden selbst aktiv werden (siehe [Pädagogische Überlegungen](#Pädagogische-Überlegungen--Methoden--Szenarien)) * Eine Gestaltung erarbeiten sowie Bilder und Videos recherchieren, die unter einer freien Lizenz stehen * Handlungsoptionen formulieren und den Lernenden anbieten (in Anlehnung an die Arbeitsweise der "Bildung für nachhaltige Entwicklung"), z.B.: * andere Tools nutzen (keine Toolempfehlung) * kümmert euch um eure Daten, jeder ist selbstverantwortlich * (technische) Merkmale formulieren, anhand derer festgestellt werden kann, wann ein Tool bedenklich ist (CMS?) * Daten verteilen * Links / Materialien sammeln, die Lernende nutzen können, um sich weiterführend zu informieren / mit deren Hilfe sie das Thema selbst recherchieren können. * Alternatives Tool, um WhatsApp-Daten zu tracken? * abgeschaltet: https://gitlab.maikel.pro/maikeldus/WhatsSpy-Public * noch eins: https://robertheaton.com/2017/10/09/tracking-friends-and-strangers-using-whatsapp/ * IBBB - Informatikfortbildung * Nach Erstellung das Material dort vorstellen: https://ibbb.cses.informatik.hu-berlin.de * findet im September und Februar statt * Unterrichtseinheit bei Informatik im Kontext vorstellen: http://www.informatik-im-kontext.de ### Pädagogische Überlegungen / Methoden / Szenarien: * Meinungsstrahl einbauen (kontroverse Frage stellen, zu der sie die Lernenden positionieren sollen) * Idee für ältere Schüler: Your are what you like: Persönlichkeitsmerkmals aufgrund der Facebook-Likes oder der Tweets von twitter ermitteln ermittel: https://applymagicsauce.com/demo.html * Quiz: Wie groß ist mein digitaler Fußabdruck? sichersurfen.think-big.org * Fragen am Ende des Workshops stellen: Mit welcher Absicht gehe ich aus dem Workshop? * Wo können die Lernenden weitere Informationen finden? * Idee: Bildungsserver Berlin Brandenburg: https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/index.php?id=informatik * Ansprechpartner ist Frank Opermann * Die Lernenden sind jetzt Experten und können selbst aufklären, z.B. ihre Eltern. * ## Leitfaden, um Online-Plattformen zu bewerten Ein paar erste Ideen - sicher noch nicht vollständig: * Open oder Closed Source? * Wer ist der Anbieter? Aus welchem Land stammt der Anbieter? * Zentrale oder dezentrale Infrastruktur? * Was ist das Geschäftsmodell? Wie finanziert sich ein Dienst? * Punkt-zu-Punkt oder Ende-zu-Ende Verschlüsselung? (oder gar keine?) * Verschlüsselungsverfahren ausreichend erforscht? * Gibt es Sicherheits-Updates? * Welche Daten werden gespeichert, wie werden sie weiterverarbeitet? * Gibt es eine Datenschutzerklärung? * Privatsphäreeinstellungen? ## Dramaturgischer Rahmen ### Einleitung Der Agent 00X ist auf geheimer Mission. Sein Ziel ist eine Person, über die bisher keine Informationen vorliegen. 00X soll das ändern und hat dafür verschiedene Werkzeuge an die Hand bekommen. Allerdings ist der Agent noch nicht lange dabei, noch hat er viel zu lernen. Unterstützung ist ihm also willkommen. Geht mit 00X auf Überwachungsmission und findet heraus, wen er sucht. > [name=Max] Wenn wir diesen Aufhänger nehmen, wäre es gut, wenn am Ende auch eine bestimmte Person identifiziert werden kann. > Alternativ-Geschichte: ein Hacker, ein Stalker, ein wissbigieriges Kind > [name=Thomas] Ich habe auch das Bild einer Waage vor Augen: auf der linken Seite die Argumente, die gegen die Nutzung einer bestimmten App sprechen, auf der rechten, die, die für eine Nutzung sprechen. Ich habe es so verstanden, das die Teilnehmerund Teilnehmerinnen am Ende mündig genug sein sollen, zu entscheiden, welche Software/Apps/Social Media Elemente von ihnen persönlich genutzt werden. Zuerst die Argumente die dagegen sprechen, weil die "beständiger" sind. Womit "bezahle" ich die Nutzung dieser Werkzeuge? Auf der anderen Seite, was ist der Nutzen, den ich mir davon verspreche. ### Tools und ihre Aufgaben ### Diskussion Der Agent hat sein Ziel erfasst und viel über ihn/sie in Erfahrung gebracht. Die Person führt ein normales Leben und scheint nicht kriminell zu sein. Er kommt ins Grübeln: Was wird ihm vorgeworfen? Habe ich das Recht diese Informationen zu sammeln und weiterzugeben? Dringe ich nicht in seine/ihre Privatsphäre ein? Welche Meinung habt ihr zu den Fragen, die sich 00X stellt? ## Struktur für die Methoden-Elemente **Ziele:** **Einleitung:** **Medium:** **Fragen an die Lernenden:** **Antworten:** **Hintergrundinformationen:**