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Erkundung #3 - Zettelkasten mit Obsidian und / oder Logseq

Ziele dieser Erkundung

In dieser Erkundung geht es darum, die Möglichkeiten von Obsidian und Logseq für das Erstellen, Organisieren und Verknüpfen von Notizen kennen zu lernen. Als (mögliche) Methode dahinter wird der Zettelkasten vorgestellt.

Hinweis: In der "Erkundung #1 - PARA-Methode zur Organisation der eigenen (digitalen) Informationen" wird eine Möglichkeit vorgestellt, wie sich digitale Informationen organisieren lassen. Die PARA-Methode und der Zettelkasten widersprechen sich nicht, sondern lassen sich sogar miteinander kombinieren. Die Idee dabei wäre, Informationen mittels PARA einzuordnen, um danach Verbindungen zwischen Informationen im Sinne des Zettelkastens herzustellen.

Grundlagen für diese Erkundung

zu Obsidian und Logseq

Wenn du unsicher bist, welche Software du wählen sollst, dann würde ich raten, mit Obsidian zu starten. Obsidian wird von etwas mehr Leuten genutzt als Logseq und entsprechend findest du auch mehr (deutschsprachige) Anleitungen im Internet dazu.

Es ist möglich, mit Obsidian und Logseq auf die gleichen Informationen zuzugreifen und diese zu bearbeiten. Wenn du also zu einem späteren Zeitpunkt die Software wechseln möchtest, oder beide Programme parallel nutzen möchtest, dann sollte das mit den gleichen Dateien gehen.

Leider habe ich keinen guten Vergleich von Obsidian und Logseq in deutscher Sprache gefunden. Falls du fündig wirst, lasse es mich gerne wissen. Ansonsten gibt es zahlreiche Vergleiche in englischer Sprache, wie z.B. diesen hier: https://medium.com/macoclock/logseq-vs-roam-research-vs-obsidian-which-one-should-you-choose-df01c77bdc09

Am besten wäre es natürlich, du probisert beide Software aus. Aber wer hat schon die Zeit dazu ;-)

zum Zettelkasten

Eine Methode, mit welcher du dein eigenes Wissen vernetzen kannst, ist der Zettelkasten. Sönke Ahrens hat ein Buch dazu geschrieben: Das Zettelkasten-Prinzip (in der Bibliothek ausleihbar). Das unten eingebettete Video stellt die Methode vor. (Ab Minute 7:00 wird das eigentliche Vorgehen vorgestellt.) Im Wesentlichen geht es um diese drei Schritte:

  • Wenn du etwas liest, machst du dir Notizen dazu. Es macht Sinn, möglichst viel in eigenen Worten zu verfassen. Manchmal kopierst du dir aber auch Textstellen aus einen Text heraus. Als (Zwischen-)Ergebnis hast du eine mehr oder weniger lange, einzelne Notiz zum einem Text. Im Kontext des Zettelkastens wird das als Literaturnotiz bezeichnet.
  • In einem zweiten Schritt geht es nun darum, die zentralen Gedanken und Ideen pointiert herauszuarbeiten. Für jeden Gedanken, für jede Idee, welche du als Quintessenz eines Textes ansiehst, schreibst du eine neue Notiz. Aus der einzelnen Literaturnotiz wird dadurch eine Sammlung von einzelnen Notizen, welche jede für sich einen zentralen Gedanken, eine zentrale Idee umfasst. Im Kontext des Zettelkastens spricht man hierbei von Permanentnotizen. Diese verweisen zwar auf die Literatur, wo sie herkommen, sind jedoch von diesem Kontext abstrahiert. Wichtig dabei ist, diese Notizen selber zu formulieren, um zu sehen, ob du den Gedanken oder die Idee tatsächlich verstanden hast.
  • Wenn du eine neue permanente Notiz verfasst, verlinkst du diese mit mehreren bereits bestehenden permanenten Notizen, welche inhaltich zusammenhängen. Mit digitalen Werkzeugen wie Obsidian geht das ziemlich einfach. Diese verlinkten Permanentnotizen können ursprünglich von unterschiedlichen Texten stammen. Genau diese Verlinkung ist entscheidend: Dadurch kannst du dein Wissen vernetzen und dir neue Gedankengänge ermöglichen (und diese dann wiederum mit anderen teilen).

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Direkt-Link zu YouTube: https://youtu.be/avb6b0nL3NQ?t=420

zum Zettelkasten mittels Obsidian und Logseq

In der "Erkundung #2 - Literaturverwaltung mit Zotero" gibt es Hinweise dazu, wie du mit Zotero Notizen zu den dort hinterlegten Texten machen kannst. Das ist sehr hilfreich, um die wichtigsten Textpassagen und Aussagen festzuhalten (also Literaturnotizen). Beim Nachdenken über Fragestellungen oder beim Verfassen von schriftlichen Arbeiten geht es jedoch darum, verschiedene Aspekte miteinander in Beziehung zu setzen und zu vernetzen. Hier stösst Zotero an seine Grenzen. Besser dazu geeignet sind Programme wie Obsidian und Logseq.

In folgendem sehr ausführlichen Video (60 Minuten) wird aufgezeigt, wie man einen Zettelkasten in Obsidian aufbauen kann. Für den Einstieg empfehle ich dir folgende Ausschnitte:

  • 04:13 - 08:55: Von der Literaturnotiz zur Permanentnotiz
  • 08:55 - 10:07: Verlinken von Permanentnotizen

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Direkt-Link zu YouTube: https://youtu.be/cxREbrWzP8w

Für Logseq habe ich kein weiteres Video zum Erstellen eines Zettelkastens verlinkt, da es fast identisch funktioniert wie bei Obsidian.

Aufgabenstellung für diese Erkundung

(Die folgenden Aufgabenstellungen sollen für diese Erkundung Orientierung bieten. Selbstverständlich bist du frei, weitere beziehungsweise andere Wege einzuschlagen. Teile deine Entdeckungen gerne mit uns.)

  1. Installiere Obsidian oder Logseq und erstelle einen Vault.
  2. Lege zu einem Text, den du gerade liest (oder den du kürzlich gelesen hast) Literaturnotizen in einem Dokument an.
  3. Erstelle eine Permanentnotiz zu einer zentralen Idee des obigen Textes und verlinke die Permanent- und Literaturnotiz gegenseitig.

Vertiefung zu dieser Erkundung

In der "Erkundung #2 - Literaturverwaltung mit Zotero" wird die Literaturverwaltungs-Software Zotero vorgestellt. Diese lässt sich zusammen mit Obsidian oder Logseq nutzen. Wie das zusammen kommt, zeigt dieser sehr ins Detail gehende (englischsprachige) Artikel: https://bagerbach.com/blog/how-i-read-research-papers-with-obsidian-and-zotero