--- title: Schmerzmanagement tags: Context Yellows --- :::spoiler **Linksammlung** {%hackmd PVz8QdxJSb2Gx9nKtrb2Ug %} ::: --- :::spoiler **Erläuterung der Farben** {%hackmd rmtZrl13Q9qizSgBPU4QMw %} ::: --- # Schmerzmanagement ## Action Map {%figma https://www.figma.com/file/5EyeROKRD75hXeAl1L8Eow/Schmerzmanagement?node-id=0%3A1 %} [Link zur Präsentation](https://docs.google.com/presentation/d/1WfikJrXTTe2MKZNbZp4YtTHwotarJTvixa1n2IHhxXA/edit?usp=sharing) [Link zum Expertenstandard](https://docs.google.com/document/d/1uTOPIuZ33iU9f2SAk-1SSIGMc8Kh-VMqMf9FhTfApl0/edit?usp=sharing) [Neuer Vorschlag bzgl. Geschichte](https://docs.google.com/document/d/1Lx3oKHQFECF45_3SHMEeRV3e_1-BTYIiWdCFx2TRaAU/edit?usp=sharing) ## Storyboard/ Drehbuch ### Prolog (Relevanz und Bedeutung von akuten und chronischen Schmerzen) - Szene 1 #### Folie 1.1 Hallo %username%! Was denkst du? Wie viele Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen :::warning Lerner muss die richtige Antwort auswählen. * **8 - 16 Millionen** * 1 - 8 Millionen * weniger als 1 Millionen *Feedback*: Tatsächlich sind es ca. 8 bis 16 Millionen. Also fast jede fünfte Person leider unter chronischen Schmerzen. https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/pdf/Aktionstag-Zahlen-Fakten.pdf ::: #### Folie 1.2 Diese Zahl zeigt bereits wie wichtig dieses Thema insbesondere in der Pflege ist. In diesem Modul werden wir uns deshalb mit dem Thema Schmerzen beschäftigen. Hier erfährst du in den nächsten 30 Minuten, wie du Schmerzen beseitigen kannst und was du tun kannst, um einer Entstehung von chronischen Schmerzen oder von Schmerzkrisen vorzubeugen. Du lernst, wie du die leidende Person darin unterstützen kannst, ihre bestmögliche Lebensqualität zu erreichen und zu erhalten. ### Informationssammlung - Szene 2 #### Folie 2.1 :::success **Bild 2.1** Bild von Frau Langer, hält sich den Arm (Bild vorhanden) ::: Es ist Dienstagabend und du hast Spätschicht auf der chirurgischen Station. Du hast erfahren, dass du noch eine Patientin bekommst. Die Patientin hat sich bei einem Sturz den Arm gebrochen. Du erfährst in der Übergabe, dass die Patientin am nächsten Tag operiert werden muss. Die Patientin wird gerade von einer Kollegin auf deine Station gebracht und du beginnst direkt ein Gespräch mit ihr. #### Folie 2.2 :::success **Bild 2.2** Frau Langer in Kreis (Bild vorhanden) ::: L: Hallo, ich bin %username% und ich werde Sie hier betreuen. Sie müssen Frau Langer sein. FL: Hallo, ja das bin ich. Frau Langer wirkt etwas gestresst und nervös. Was solltest du in dieser Situation tun? :::warning *Lerner wählt aus, warum Frau Langer sich so verhält und was er als nächstes tun sollte:* 1. Frau Langer ist nur überfordert und sollte in Ruhe gelassen werden. (Diese Antwort ist falsch. Sobald ein Patient auf der Station eintrifft, sollte erstmal ein Aufnahmegespräch erstellt werden. Hier erfährt man auch, dass Frau Langer starke Schmerzen hat und Schmerzmittel benötigt.) **2. Frau Langer sollte nach Schmerzen gefragt werden, damit sie Schmerzmittel bekommen kann.** (Diese Antwort ist richtig, super! Frau Langer ist so unruhig, da sie so starke Schmerzen hat. Die Frage nach den Schmerzen wird auch beim Aufnahmegespräch erfragt, sodass dieses Detail nicht untergeht, falls Patienten sich nicht direkt zu Schmerzen äußern.) ::: #### Folie 2.3 :::success Bilder von den Skalen (Bild vorhanden) ::: Bei einem Patientengespräch ist es hilfreich mit Hilfe einer Skala nach den Schmerzen zu fragen. Dadurch kann man besser das Schmerzempfinden des Patienten einschätzen. Es gibt verschiedene Skalen, die je nach Bedarf verwendet werden können. **NRS-/ numerische Rangskala:** Die NRS-Skala, also die numerische Rangskala ist eine Skala, bei der der Patient seinen Schmerz von 0-10 einschätzen muss. Dabei ist kein Schmerz bei 0 und der stärkste Schmerz ist eine 10. **BESD-/ Beurteilung von Schmerz bei Demenz-Skala** Bei der BESD-Skala wird der nicht-kommunikative Patient beobachtet. Dann werden Merkmale wie Schonhaltung und verbale Äußerungen bewertet, sodass ein Score errechnet werden kann, der dann die Schmerzstufe bestimmt. **Gesichterskala** Die Gesichterskala eignet sich besonders für Kinder, da man keine Zahlen kennen muss. Bei der Gesichterskala gibt es fünf unterschiedliche Gesichter mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, aus denen der Patient die Schmerzstärke auswählen muss. **Farbskala** Bei der Farbskala bekommt der Patient eine Skala mit den Farben von grün bis rot vorgelegt. Er muss wählen bei welcher Farbstufe sich sein Schmerz befindet. Dabei bedeutet die grüne Farbe dass kein Schmerz vorhanden ist, während die rote Farbe bedeutet, dass die Schmerzen sehr stark sind. ::: danger Zu Farbskala und Gesichterskala: Auf der Rückseite befindet eine nummerische Skala, um die Schmerzstärke dokumentieren zu können ::: #### Folie 2.4 Welche Skala würdest du bei Frau Langer verwenden? :::warning **NRS-/ numerische Rangskala:** **Farbskala** Gesichterskala BESD-/ Beurteilung von Schmerz bei Demenz-Skala Feedback: Die numerische Rangskala oder die Farbskala empfehlen sich bei Frau Langer. ::: #### Folie 2.5 :::success **Bild 2.5** Bild von Frau Langer sprechend ::: L: Frau Langer, wie stark sind denn die Schmerzen in Ihrem Arm gerade, auf einer Skala von 0-10? FL: Die Schmerzen sind schon ganz schön stark, ich würde sagen eine 8 mindestens. L: Dann würde ich Ihnen jetzt eine Schmerztablette geben, die der Arzt bereits für Sie angeordnet hat. #### Folie 2.6 Frau Langer möchte lieber keine Schmerztablette nehmen. Sie nimmt allgemein nur sehr selten Tabletten und sie ist der Meinung, dass sie den Schmerz gut aushalten kann. Mit welchem Argument kannst du versuchen Frau Langer zu überzeugen? :::warning Lerner wählt eine passende Antwort. - **Es ist wichtig, dass Sie beim Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesiest voll konzentriert sind und nacher auch besser schlafen können.** - Die Schmerztablette verringert den Schmerz nach der Operation. ::: #### Folie 2.7 :::success **Bild 2.7** Bild von dunkelhäutigem Kollegen in Kreis dargestellt (Bild vorhanden) ::: Frau Langer ist von deinem Argument überzeugt und nimmt schließlich die Schmerztablette. Zurück im Stationszimmer unterhältst du dich mit einem Kollegen über das Thema Schmerzen und an was ihr euch noch aus der Ausbildung erinnern könnt. Entscheide, ob die Aussagen richtig oder falsch sind. :::warning *Lerner kreuzt an, welche Aussagen zutreffen:* - Opiate wirken schwächer und halten kürzer an bei älteren Menschen. **Falsch, Opiate wirken stärker und halten länger an.** - Alte Menschen beschweren sich häufiger über Schmerzen, als jüngere Menschen. **Falsch, alte Menschen erdulden oft Schmerzen, weil sie sich nicht zu fragen trauen und meinen, sie müssten den Schmerz aushalten. Sie denken, dass die Schmerzen eben zum Altwerden dazu gehören.** - Im Alter nimmt die Schmerzempfindung ab. Schmerz wird eher als Unwohlsein empfunden und beeinträchtigt stark die Lebensführung. **Richtig** - Intramuskulär injizierte Medikamente werden unkalkulierbar resorbiert, weil die Muskulatur im Alter abnimmt und die Durchblutung schlechter wird. **Richtig** - Bestehende chronische Schmerzen sollten postoperativ nicht berücksichtigt werden, da die alten Menschen schon an diese gewöhnt sind. **Falsch, bestehende chronische Schmerzen alter Menschen sollten in der postoperativen Schmerztherapie auf jeden Fall berücksichtigt werden.** ::: #### Folie 2.8 :::success **Bild 2.8.1** Bild von Frau Langer im Bett (Bild wird überarbeitet) **Bild 2.8.2** Bild von Tablettenspender mit Inhalt (Bild vorhanden) ::: Frau Langer hat die Operation gut überstanden und erholt sich in ihrem Zimmer. Am nächsten Morgen hast du Frühdienst und schaust nach wie es ihr geht. Du stellst fest, dass sie ihre Tabletten noch nicht genommen hat. L: Hallo Frau Langer! Ich sehe, dass sie ihre Morgentablette noch nicht genommen haben. FL: Ja die brauche ich nicht. Ich hab fast keine Schmerzen mehr. Warum ist es wichtig, dass Frau Langer nach der Operation die verschriebenen Tabletten nimmt? :::warning **Durch die Schmerzen entwickelt die Patientin eine Schonhaltung und die führt zu einer Muskelverspannung und dadurch wieder zu Schmerzen. Die Tabletten helfen, damit erst gar keine Schmerzen und keine Schonhaltung entstehen können.** Durch die Schmerzmittel kann Frau Langer länger schlafen und bewegt sich weniger. Dadurch kann der Bruch schneller verheilen. ::: #### Folie 2.9 :::success **Bild 2.9** Bild von Frau Langer, wie sie aus dem Bett aufsteht, mit der Hand am Rücken, zeigt Schmerzen ::: Beim Aufstehen aus dem Bett wird auch deutlich, dass sie starke Rückenschmerzen hat. Du versuchst mehr darüber zu erfahren. L: Frau Langer, seit wann haben Sie bereits Rückenschmerzen? FL: Die habe ich schon eine Weile. Ich hatte letztes Jahr einen Bandscheibenvorfall. Danach hat mir die Ärztin auch Schmerztabletten gegeben. Aber davon habe ich Magenschmerzen bekommen und ich möchte nicht abhängig von Tabletten werden. Nach einer Woche habe ich deshalb aufgehört die Tabletten zu nehmen. Lieber habe ich Rückenschmerzen. Um welche Schmerztyp handelt es sich hierbei? ::: warning **Chronische Schmerzen** Akute Schmerzen ::: #### Folie 2.10 Bei der Behandlung von Schmerzen ist es wichtig zwischen akuten und chronischen Schmerzen zu unterscheiden. Hier siehst du eine Übersicht der beiden Arten. **Akute Schmerzen:** - tritt plötzlich auf, - hält nur eine begrenzte Zeit an, - hat einen direkten Zusammenhang mit einer Gewebe- oder Organschädigung und - wird von Symptomen wie Blutdruckanstieg, Tachykardie sowie erhöhte Atemfrequenz begleitet **Chronische Schmerzen:** - Schmerzen, die länger als drei Monate andauern - oft ein fließender Übergang vom akuten zum chronischen Schmerz. - Schmerz über längere Zeit prägt sich im Gedächtnis ein (Schmerzgedächtnis entsteht). Der Schmerz wird dann auch erinnert und empfunden, wenn der körperliche Schaden behoben ist. #### Folie 2.11 Frau Langer versteht noch nicht den Zusammenhang zwischen den Schmerztabletten und ihren Rückenschmerzen. Finde die richtige Begriffe in dem folgenden Text. ::: danger Text wird noch angepast ::: :::warning Ein Bandscheibenvorfall reizt die **umliegenden** / peripheren Nervenbahnen. Das führt zu einer reflektorischen Muskelkontraktion und zur Schonhaltung mit verkrampfter Muskulatur. Der Schmerz prägt sich über längere Zeit im Gedächtnis ein und es entsteht das sogenannte Schmerzgedächtnis. Der Körper erinnert sich dadurch an den Schmerz, obwohl der Bandscheibenvorfall schon wieder behoben ist. Schmerzmittel helfen dabei, dass keine Schmerzen und damit auch keine Schonhaltung entstehen können. ::: #### Folie 2.12 :::success **Bild 2.12** Bild vom Kollegen (Bild vorhanden) ::: Zurück im Stationszimmer sprichst du mit deinem Kollegen über Frau Langer und ihre Rückenschmerzen. K: Ist sie denn in einer stabilen oder instabilen Schmerzsituation vom Rücken her? ::: warning *Der Lerner wählt aus, welche Schmerzsituation bei Frau Langer vorliegt (bezieht sich auf die Rückenschmerzen):* 1. Bei Frau Langer liegt eine stabile Schmerzsituation vor, da sie gut mit den Schmerzen klarkommt. **2. Bei Frau Langer liegt eine instabile Schmerzsituation vor, da sie Schmerzen hat.** :::danger Hinweis bei Feedback ergänzen: bei der instabilen Situation behindert der Schmerz das normale Leben. Schlafmangel ::: #### Folie 2.13 Neben chronischen und akuten Schmerzen lassen sich Schmerzen auch in verschiedene Arten unterteilen. Hier siehst du eine Übersicht der häufigsten Arten. **Neuralgie** Nervenschmerz, ist auf Ausbreitungsgebiet eines Nerven begrenzt, z.°B. Trigeminusneuralgie. Der Schmerz ist stechend und sehr intensiv. **Herpes zoster** Das ist eine einseitige schmerzhafte Hauterkrankung mit Effloreszenzen im Bereich eines Spinalnervs, z.°B. im Lendenbereich (Gürtelrose), im Bereich des Trigeminus (Gesichtsrose). Er wird ausgelöst durch Windpockenviren, die im Bereich der Hinterwurzelganglien nach der eigentlichen Windpockenerkrankung überleben. In Phasen schwächerer Immunabwehr können sie sich reaktivieren. Prodormalstadium: unspezifische, erkältungsähnliche Krankheitszeichen. Dauer: 3-5 Tage. Beschwerden über 2-4 Wochen, Schmerz kann chronifizieren. **Rückenschmerz** Meist Verspannungsschmerz. Beim Bandscheibenvorfall werden reflektorisch die Rückenmuskeln kontrahiert => Bewegungseinschränkung **Migräne** Migräne sind einseitig auftretende, allmählich an Intensität zunehmende und in Anfällen auftretende Kopfschmerzen. Bei manchen ist das Auftreten von einer Aura begleitet. Kopfschmerz hält zwischen 4-72 Stunden an. Es können Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ein Drittel der Patient weiß bereits am Tag vorher, dass eine Migräneattacke kommt. Sie beginnt oft im Schlaf (morgens) und endet im Schlaf. **Koliken** Abdomineller, krampfartiger Schmerz. Der Schmerz wird durch krampfende Kontraktion der glatten Muskulatur hervorgerufen, z.B. von Colon, Niere oder Gallenblase. Die Schmerzen sind sehr stark und oft von Schweißausbrüchen, großer Unruhe und Erbrechen begleitet. #### Folie 2.14 Glückwunsch %username%! Wir haben bereits viele Informationen sammeln können und wissen schon mehr über Frau Langer. Im nächsten Kapitel werden wir uns mit den Maßnahmen beschäftigen. ### Maßnahmenplan - Szene 3 #### Folie 3.1 Aus dem Gespräch mit Frau Langer weißt du nun, dass sie chronische Schmerzen hat und nur sehr ungern Schmerzmittel nimmt. Was wäre der nächste Schritt? :::warning *Lerner wählt aus, was er genau tun muss:* 1. Du gehst zu Frau Langer und sagst ihr, dass sie die Tablette nehmen soll. Damit sollte sich das Problem auch lösen. 2. **Du gehst zum Arzt und sagst ihm, dass Frau Langer einen Bandscheibenvorfall vor einem Jahr hatte und dadurch ein chronisches Schmerzsyndrom entwickelt hat. Außerdem gibst du weiter, dass Frau Langer die Schmerztabletten nicht verträgt und eine Magenschutztablette benötigt, damit sie die Tabletten nimmt.** ::: #### Folie 3.2 :::success **Bild 3.2** Bild von Frau Langer mit positivem Gesichtsausdruck, Darstellung im Kreis ::: Frau Langer scheint die neuen Schmerztabletten besser zu vertragen und nimmt sie nun auch regelmäßig. Um ihr Schmerzempfinden besser vergleichen zu können, machst du mit ihr zusammen eine Schmerzeinschätzung. :::info Schmerzeinschätzung ausgefüllt zeigen, unbekannte Wörter erklären ::: ***-Schmerzsituation/ -einschätzung*** Wann hatten Sie diese Schmerzen zum ersten Mal? r Innerhalb der letzten 24 Stunden r Im Laufe der letzten Woche r Etwa seit einem Monat r Seit mehreren Monaten r Seit einem Jahr oder länger Wie lange halten die Schmerzen normalerweise an? r Sehr kurz, nur wenige Minuten r Etwa eine halbe Stunde r Etwa 1 Stunde r Mehrere Stunden Wie oft treten die Schmerzen auf? r Einmal im Monat r Einmal pro Woche r Jeden Tag r Mehrmals täglich Wo treten die Schmerzen auf? Bitte beschreiben sie die Schmerzen: r Stechend r Schneidend r Reißend r Krampfartig r Dumpf r Pochend r Ausstrahlend nach: ________________ anders:_____________________________ Wann treten die Schmerzen auf? r Sie sind immer da, auch in Ruhe. r Bei Bewegung, welche: __________________________________ r "Aus heiterem Himmel" Andere Anlässe: __________________________________ Wie stark würden Sie ihre Schmerzen im Durchschnitt einschätzen? Wert der Schmerzskala:___________________ Wissen Sie, was ihre Schmerzen verursacht? Bitte versuchen Sie es zu beschreiben __________________________ Was tun Sie gegen die Schmerzen? Medikamente: Anwendungen: Beeinträchtigung durch den Schmerz:___________________________ Beeinträchtigen Sie die Schmerzen - in Ihrem Beruf? - in Ihrer Freizeitgestaltung? - in Ihrem Familienleben? - bei der notwendigen Hausarbeit? - beim Schlafen? - in Ihren Bewegungsmöglichkeiten? Können Sie sich durch die Schmerzen schlechter konzentrieren? Beunruhigen Sie die Schmerzen? Haben Sie ein Gefühl der Hilflosigkeit? Machen Sie sich Gedanken, dass die Schmerzen schlimmer werden könnten? Sind Sie beunruhigt, dass ihre Krankheit sich verschlechtert? Haben Sie das Gefühl, ihre Schmerzen sind unter Kontrolle (durch sie selbst oder den Arzt)? Möglichkeiten mit dem Schmerz umzugehen: Hilft Bewegung? Hilft nicht bewegen? Hilft ins Bettgehen? Hilft arbeiten? Hilft Ablenkung? Welche: Hilft weinen? Hilft reiben oder massieren? Hilft mit anderen darüber reden? Hilft entspannen? Wie machen Sie das?: Hilft Wärme? Hilft Kälte? #### Folie 3.3 Beim Schmerzmanagement arbeitet man auch mit sogenannten Therapiezielen. Zusammen mit der Patientin wird festgelegt, welche Ziele in welchem Zeitraum erreicht werden können. Entscheide in der nächsten Übung, welcher Satz als Therapieziel geeignet ist. :::warning Was trifft zu? - Therapieziele von akuten Schmerzen **1. Der Schmerz erreicht so bald wie möglich einen NRS-Wert von 0, sollte aber in Ruhe einen Wert von unter 3 und bei Bewegung unter 5 erreichen.** 2. Der Schmerz sollte dauerhaft bei einem NRS-Wert von 0 liegen. ::: #### Folie 3.4 Sobald die Schmerzen abnehmen, können auch nicht-medikamentösen Maßnahmen dabei helfen, die Schmerzen zu lindern. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Maßnahmen. Versuche die Beschreibungen den passenden Maßnahmen zuzuordnen. :::warning *Lerner erklärt Frau Langer die nicht-medikamentösen Maßnahmen und wann diese angewendet werden:* Ordne den nicht-medikamentösen Maßnahmen ihre Wirkweise zu: Maßnahme - Kälteanwendungen - Wärmeanwendungen - Basale Stimulation - Aromatherapie - Ablenkung und kognitive Entspannungstechniken Beschreibung - die Gefäße ziehen sich zusammen: Einsatz bei akutem Trauma, Prellung, Schwellung, Entzündungen - die Gefäße weiten sich: Einsatz bei Gelenk-, Rücken- und Muskelschmerzen, Krämpfen, Koliken - Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen - Anwendung ätherischer Öle zur Steigerung des Wohlbefindens - durch Ablenkung wird der Fokus auf andere Dinge gelenkt ::: #### Folie 3.5 Welche nicht-medikamentöse Maßnahme würdest du bei Frau Langer für ihre Rückenschmerzen empfehlen? :::warning *Lerner wählt aus, welche Methode und warum diese die beste ist:* 1. Frau Langer kann am besten auf der Seite liegen und sich so wenig wie möglich bewegen. Kälte hilft dabei, da Kälte das Gewebe zusammen zieht. **2. Durch eine Stufenlagerung kann die Rückenmuskulatur entspannen, da der Druck vom unteren Rücken genommen und die Wirbel auseinander gezogen werden. Bei Rücken- und Muskelschmerzen hilft vor allem Wärme.** ::: #### Folie 3.6 Nicht-medikamentöse Maßnahme können bis zu einem gewissen Schmerzempfinden sehr hilfreich sein. Dennoch muss man auch die wichtigsten Punkte zur medikamentösen Behandlung kennen. :::warning *Lerner wählt aus, ob die Aussagen falsch oder richtig sind:* - Das Sprichwort "by the clock, by the mouth, by the ladder" bedeutet, dass Schmerzmittel nach einem festen Zeitschema, oral und nach dem Stufenschema gegeben werden sollten. **richtig** ~~falsch~~ - Beim Stellen der Medikamente ist es wichtig, dass die Tabletten nicht von der Pflege berührt werden. Daher tragen Pflegekräfte Handschuhe. Dies ist besonders wichtig bei Antibiotika, da diese sonst durch die Haut wirken und Resistenzen bei der Pflegekraft hervorrufen können. **richtig** ~~falsch~~ - Zur medikamentösen Schmerztherapie gehören Nichtopiod-Analgetika, schwache und starke Opioide, aber keine Koanalgetika. ~~richtig~~ **falsch** *Die Antwort ist falsch, denn Koanalgetika gehören ebenfalls zur medikamentösen Schmerztherapie.* -Transdermale therapeutische Systeme (TTS) werden auch Schmerzpumpen genannt. ~~richtig~~ **falsch** TTS sind Schmerzpflaster, wie Fentanyl® zum Beispiel. Hinweis zu Schmerzpflaster: Bei Wechsel das neue Pflaster immer auf der anderen Körperseite aufkleben (z.B. re Oberarm , linker Oberarm. Bei dementen Menschen das Pflaster auf den Rücken aufkleben, wo man nicht drankommt - re Schulterblatt, li Schulterblatt --> Daraus eine Frage machen - Die Durchführungsverantwortung besagt, dass die ausführende Pflegekraft eigenständig und selbstverantwortlich alle Maßnahmen trifft, die zur sorgfältigen Ausführung der Medikamentengabe gehören. **richtig** ~~falsch~~ Die Bedarfsmedikation ist nur eine Richtlinie und es ist der Pflegekraft erlaubt, eigenständig, ohne ärztliche Anordnung, weitere Schmerzmedikamente zu geben. ~~richtig~~ **falsch** Diese Aussage ist nicht richtig, da eine Pflegekraft auf die ärztlichen Anordnungen warten muss und sich an die Menge der Bedarfsmedikation halten sollte. Ansonsten kann die Dosis den Patienten gefährden. Außerdem muss der Arzt in seiner Anordnung angeben, wie oft und unter welchen Bedingungen die Bedarfsmedikation gegeben werden darf. ::: #### Folie 3.7 Bei den medikamentösen Maßnahmen spielt auch das WHO-Stufenschema eine wichtige Rolle. Das Stufenschema gibt die Stärke der Wirkung der Schmerzmedikamente an. :::warning *Lerner ordnet die Medikamente den Stufen zu:* Stufenschema 1. Stufe: Nicht-Opioide Analgetika z.B.:Acetylsalizylsäure (Aspirin®), Diclofenac (Voltaren®), Ibuprofen (Dolormin®), Metamizol (Novalgin®), Paracetamol (ben-u-ron®). 2. Stufe: Schwach-wirksame Opioide z.B.:Codein (DHC®, Ipalat®) Tramadol (Tramal®), Valoron N® (Tilidin, Naloxon). 3. Stufe: Stark-wirksame Opioide z.B.: Buprenorphin (Temegesic®), Fentanyl (Durogesic®), Morphin (MST®). :::danger Hier der Hinweis zur Aufbewahrung von Opioiden: Betäubungsmittelbuch , weggeschlossen PFk hat den Schlüssel, Schüsselübergabe zu zweit in jeder Schicht mit nachzählen des Bestandes. Jede Gabe eintragen, Nur zu zweit abgelaufenen Opiate entsorgen und austragen ::: #### Folie 3.8 Es ist nun Zeit die Medikamente für Frau Langer zu stellen. Für diese Aufgabe sollte nach der 6-R-Regel vorgegangen werden. Versuche selbst herausfinden, welche Punkte zur 6-R-Regel gehören. :::warning *Lerner wählt die richtigen Phrasen aus:* **richtig** - Richtiger Patient - Richtiges Medikament (Haltbarkeit ist geprüft und Verpackung ist unversehrt) - Richtige Applikationsform - Richtige Dosierung - Richtiger Zeitpunkt - Richtige Dokumentation der Medikamentengabe in der Patientenkurve **falsch** - Richtiger Ort - Richtige Pflegekraft - Richtige Flüssigkeit beim Verabreichen ::: #### Folie 3.9 :::success **Bild 3.9** Bild von einem Einweghandschuh in Verbindung mit Tablettenspender ::: Beim Stellen der Medikamente müssen unbedingt Handschuhe verwendet werden. Die Handschuhe dienen zum Schutz des Patienten, aber zu deinem eigenen Schutz. #### Folie 3.10 Im Gespräch mit Frau Langer möchte sie von dir wissen, wann sie am besten die Medikamente nehmen sollte. Was würdest du ihr empfehlen? :::warning *Lerner wählt die Antwort(en) aus, die am besten beschreiben, wann Frau Langer die Schmerzmittel nehmen sollte:* 1. Schmerzmittel immer dann nehmen, sobald Sie Schmerzen haben. 2. **Am besten nehmen Sie die Schmerzmittel ca. eine halbe Stunde vor der Physiotherapie, damit sie die Übungen richtig durchführen können.** --- *Lerner wählt die Antwort(en) aus, die am besten beschreiben, wann Frau Langer die Magenschutzmittel nehmen sollte:* 1. **Das Magenschutzmittel sollte eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden, damit die Tablette den Magen auch richtig schützen kann.** 2. Das Magenschutzmittel nach dem Essen einnehmen, um die Verdauung zu fördern. ::: #### Folie 3.11 Bei der Verabreichung von Medikamenten sollte man bei der Patientin auch auf mögliche Nebenwirkungen achten. Was denkst du, sind häufige Nebenwirkungen bei Schmerzmitteln? ::: warning *Lerner wählt die häufigsten Nebenwirkungen aus:* richtig: - Magenschmerzen - Übelkeit - allergische Reaktionen falsch: - Impotenz - Epileptische Anfälle - Blindheit ::: #### Folie 3.11 Frau Langer hat glücklicherweise keine Nebenwirkungen. Was wären nun die nächsten Schritte? :::warning *Lerner wählt aus, in welcher Reihenfolge die nächsten Schritte getan werden sollten:* nachschauen, ob der Arzt bereits Bedarfsmedikation (prophylaktisch) angeordnet hat, wenn nicht: - Arzt informieren - auf Anordnung vom Arzt warten - Bedarfsmedikation geben - Evaluieren, ob Medikamente gewirkt haben - Dokumentation ::: #### Folie 3.12 Als Frau Langer klingelt, gehst du zu ihrem Zimmer. L: Hallo Frau Langer, was kann ich für Sie tun? FL: Hallo, es tut mir leid, aber ich habe wieder Schmerzen im Arm. Könnte ich vielleicht noch eine Schmerztablette bekommen? :::info Du guckst nach, was für Frau Langer angeordnet ist gegen Schmerzen. Dabei siehst du, dass Frau Langer schon ihren ganzen Bedarf aufgebraucht hat für heute. ::: :::warning *Lerner wählt aus, was jetzt zutun ist:* - trotzdem noch eine Schmerztablette geben **- den Arzt informieren** **- nicht-medikamentöse Maßnahmen ausprobieren** ::: ### Patientengespräch - Szene 4 #### Folie 4.1 Nach einer Woche darf Frau Langer nach Hause gehen. Du führst noch ein Gespräch mit ihr, bevor sie entlassen wird. L: So Frau Langer, dann geht es ja gleich für Sie nach Hause. FL: Oh ja, ich freu mich schon auf zuhause. Gepackt ist auch schon alles. L: Oh, das ist super. Ich wollte nochmal über ihre Schmerzen reden. FL: Also die sind auf jeden Fall schon besser geworden. Sogar meinem Rücken geht es besser. L: Das ist sehr gut. Damit Sie herausfinden können, wann die Schmerzen schlimmer werden und was dagegen hilft, können Sie ein Schmerztagebuch führen. Da tragen Sie den NRS-Wert täglich ein und wieviele Schmerztabletten Sie nehmen, natürlich nur so viele wie Sie dürfen. FL: Oh ja, das probiere ich mal aus. Dankeschön. :::danger eventuell auf Physiotherapie hinweisen ::: ### Kurze Reflektion für den Lerner Super! Damit hast du eine weitere Lerneinheit gemeistert! Lass uns angucken, was du dieses Mal alles gelernt hast: Du hast in dieser Lerneinheit gelernt, was chronische und akute Schmerzen sind und wann sich jemand in einer stabilen und instabilen Schmerzsituation befindet. Du kennst jetzt die Besonderheiten des Schmerzempfindens im Alter und welche Einschätzungsinstrumente und Skalen genutzt werden zur Schmerzeinschätzung. Du kannst individuelle Therapieziele formulieren und kannst zu Selbstmanagementkonzepten beraten und dazugehörige nicht-medikamentöse Maßnahmen. Außerdem kennst du Maßnahmen zur Prophylaxe von schmerzauslösenden Situationen und kannst schmerzmittelbedingte Nebenwirkungen erkennen. Das war schon eine ganze Menge!