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Online-Kurse und interaktive Übungen

Handout zur Station von Anja Lorenz bei OERCamp meets Hacks&Tools vom 21.–23.02.2020 in Hamburg, auch als Slides

📅 Übersicht

Was Wann Dauer
#OERklärt: Online-Kurse Sa 16:00 Uhr 20min
OER kompetenzorientiert planen Sa 10:00 Uhr
Sa 11:30 Uhr
Sa 11:45 Uhr
15min
Skalierbare Lernangebote für 2 bis 20.000 Teilnehmende planen Sa 12:00 Uhr 15min
(Offene) Online Kurse und Blended Learning: ein Einstieg Sa 12:15 Uhr 30min
Badges in Moodle 15min
Videos als OER auf YouTube veröffentlichen Sa 12:30 Uhr
Sa 13:00 Uhr
15min
Kleine und Große Sprechstunden dazwischen

ℹ️ Input-Angebote

📢 OER kompetenzorientiert planen

Kurzbeschreibung: Statt OER mit Inhalten zu überfrachten, sollte man sich zuerst überlegen, welche Lernergebnisse am Ende des Lernprozesses im Idealfall erreicht werden sollen. Das klingt total einfach, ist tatsächlich oft gar nicht so schwer, aber häufig eher ungewohnt, wenn man primär das Lernmaterial im Blick hat.

Ziel

Es sollen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Problemlösung vermittelt werden (nicht Inhalte).

Ansatz: Constructive Alignment

  1. Lernergebnisse formulieren: Was sollen die Lernenden am Ende tun können?
  2. Überprüfung der Lernergebnisse konzipieren: Wie können die Lernenden selbst überprüfen, ob sie die intendierten Lernergebnisse erreicht haben?
  3. Lernaktivitäten planen und -inhalte erstellen: Mit welchen Inhalten und Methoden werden die Lernenden beim Kompetenzerwerb unterstützt?

Zusatzinfos


📢 Skalierbare Lernangebote für 2 bis 20.000 Teilnehmende planen

Kurzbeschreibung: Offene Lernangebote (wie bspw. MOOCs) richten sich an eine unbestimmt große Zielgruppe. Das Lernangebot sollte daher so konzipiert werden, dass es für unterschiedliche Teilnehmendengrößen geeingnet ist. Der Input umfasst ein paar Grundregeln und Good Practice dazu.

Leitfrage

Ist das Lernangebot flexibel einsetzbar, egal ob es von 2 oder 20.000 Lernenden genutzt wird?

Basics

  • technische Kapazitäten überprüfen (lassen)
  • Automatisierbares automatisieren (bspw. mittels H5P und Badges)

Weitere Good Practice

  • Peer-Feedback vor Lehrenden-Feedback
  • optionale Prüfungen (Präsenzklausuren, Hausarbeiten etc.) werden nur von wenigen TN angenommen (bspw. nwsMOOC)
  • Immer noch Angst? Einreichungszahlen deckeln

📢 (Offene) Online Kurse und Blended Learning: ein Einstieg

Kurzbeschreibung: Bei einem Online-Kurs können alle immer dann und dort lernen, wann und wo sie wollen. Im Input besprechen wir die dafür nötigen Bausteine und auch, wie man Online-Kurse mit Präsenzveranstaltungen verbinden kann.

Online-Kurs

= online Lernmaterial + "drumrum" (frei nach Anja Lorenz)

1. Online Lernmaterial (nur kurz angerissen), Auswahl:
  • Online-Skripte, eBooks, PDFs etc.
  • Video, Audio, interaktive Medien etc.
  • Aufgabenstellungen
2. "drumrum"
Verwaltung der TN
  • Erreichbarkeit für Kommunikation (bspw. per Newsletter)
  • Tracking
  • Zugriffsverwaltung (bei OER tw. nachrangig)
Kommunikation
  • Foren
  • Newsletter
  • Web-Konferenzen
  • Twitter-Hashtag u.v.m.
Tracking
  • Aufgabenbearbeitung/Lernfortschritt inkl. Zertifikate & Badges
  • Identifizierbarkeit bspw. bei Forendiskussionen
  • Fortgeschritten: Learning Analytics
  • Support
Technischer Rahmen

ist i.d.R. ein Learning Management System (LMS), bspw. moodle. Es bringt die oben genannten Funktionalitäten bereits mit, ohne Anpassungen aber auch schnell "überladen".

Besonderheiten bei Offenen Online-Kursen

  • Skalierbarkeit! Skalierbarkeit! Skalierbarkeit!
  • Es gelten weniger gestattete Ausnahmen vom Urheberrecht als in der Schule oder Hochschule (sog. Urheberrechtsschranken).
  • Man muss die Zielgruppe finden und auf den Kurs aufmerksam machen (in der Schule/Hochschule ist das i.d.R. nicht so).
  • Die Zielgruppe bringt Ihre eigenen Lernziele mit. Kurssabbrüche sind nicht ausschließlich mit Scheitern gleichzusetzen.

Blended Learning = Online + Präsenz

Das Arrangement von Online- und Präsenzphasen (= Blended Learning) ist neben didaktischen Entscheidungen oft auch vom organisationalen Rahmen abhängig.

Leitfrage

Nutze ich die (i.d.R. wertvollere) Präsenzzeit optimal?

Beispiele:

  • Das gemeinsame Anschauen längerer Lehrvideos in der Präsenz ist häufig wenig sinnvoll. Diese können zeit- und ortsunabhängig besser individuell online geschaut werden.
  • Das gemeinsame Erarbeiten ist in der Präsenz häufig effizienter und weniger fehleranfällig als online.
Good Practice für Blended Learning
  • Einführungs- und/oder Abschlussveranstaltungen in Präsenz
  • Online-Phase zur Vorbereitung von Präsenzveranstaltungen
  • Online-Phasen zwischen Präsenzterminen
  • Präsenz-Angebote zu reinen Online-Kursen (MOOCbars, MeetUps etc.)
  • Flipped/Inverted Classroom
Literaturtipp

Fokus Hochschullehre, aber übertragbar:

  • Schön, S./Ebner, M./Schön, M. (2016). Verschmelzung von digitalen und analogen Lehr- und Lernformaten. Arbeitspapier Nr. 25. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung.Volltext online

nicht umfassend tief, aber praxisnah und leicht verständlich:

  • Ebner, M., Braun, C., Schön, S. (2019). Mehr als nur ein MOOC – Sieben Lehr- und Lernszenarien zur Nutzung von MOOCs in der Hochschullehre und anderen Bildungsbereichen. In: Jörg Hafer, Martina Mauch & Marlen Schumann (Hrsg.), Teilhabe in der digitalen Bildungswelt, GMW Proceedings 2019, Medien in der Wissenschaft, Band 75, Münster: Waxmann, S. 138-149. Volltext online, Präsentation

Gute Fragestellungen zur Gestaltung von Online-Kursen

(Good Practise ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

  • Passen Lernmaterial und Aufgabenformen zum intendierten Lernergebnis? (siehe Constructive Aligmen/Kompetenzorientierung)
  • Ist die Medienform dem Lernszenario angemessen? (PDFs vs. Podcasts)
  • Unterstützen die Kommunikationsmittel den intendierten Lernprozess der Teilnehmenden?
  • Ist der Kurs ansprechend? Will ich damit lernen? (Macht es Spaß? Macht es neugierig? Ist es abwechslungsreich?)
  • Was brauchen die Lernenden, um ihren Lernstand realistisch einzuschätzen?
  • Gelten die Antworten auf alle oben genannten Fragen auch, wenn die Zielgruppe heterogen zusammengesetzt ist?

📢 Badges in Moodle

Kurzbeschreibung: Badges sind kleine "Abzeichen", die Teilnehmende motivieren sollen (und meistens klappt das auch). Wir schauen uns genau an, was Badges sind und welche Optionen man hat, sie in Moodle einfach auszustellen.

Ziel von Badges

  • Badges kennzeichnen Leistung, Erfahrung, Status
  • Motivationssteigerung
  • in der Diskussion: Dokumentation erworbener Kompetenzen (siehe HFD-Arbeitspapier 48)

Badges in Moodle

  • seit Version 2.5
  • i.d.R. für Abschluss von Aktivitäten
    • gut geeignet: H5P, Forum
    • manuell geht auch, ist je nach Offenheitsgrad aber abzuraten weil aufwendig
    • Wann eine Aktivität abgeschlossen ist, wird an der Aktivität selbst konfiguriert. Damit kann die Aktivität auch nur auf eine einzige Art abgeschlossen werden (bspw. Forum beim Verfassen von 5 Beiträgen).
    • Es können mehrere Aktivitäten als Kriterium für einen Badge ausgewählt sein. Diese sind mit UND oder ODER verknüpft. Es sind daher bspw. nicht "2 von 3 Aktivitäten" möglich.
  • können nur vergeben, aber nicht entzogen werden (auch nicht bei Konstrukten wie Bronze, Silber & Gold)

Welche Daten braucht ein Badge?

  • Name und Beschreibung
  • Bild
  • Kriterien für die Vergabe, bspw. Aktivitätsabschluss
  • optional
    • Name, E-Mail-Adresse der austellernden Person oder Institution
    • Ablaufdatum
    • Text für die Benachrichtung (sonst Standardformulierung)

Good Practice

Wofür vergibt man Badges?
  • fortschrittsbezogen, bspw. 1 Badge pro Kapitel
  • aufgabenbezogen, bspw. Badge für praktische Aufgaben, Forenarbeit
    • Hierfür lohnt das Anlegen mehrerer Foren
  • Community-Badges, bspw. für bestimmte Anzahl an Forenbeiträgen, Botschafter:innen-Forum
  • "Negativpreis": Schummel-Badge
Tw. unterschätzte Aspekte
  • Gute Namen überlegen ("Hanseat:in" statt "Badge Kapitel 2"), dabei besser kurz halten
  • auf gendergerechte Benennung und Gestaltung achten (Gegenbeispiel: ProjektmanagementMOOC)
  • Wenn Badges einmal verliehen wurden, können sie nicht verändert werden (nur gelöscht) – das gilt auch für Rechtschreibfehler etc.

📢 Videos als OER auf YouTube veröffentlichen

Kurzbeschreibung: YouTube ist unschlagbar in der Reichweite für Videos im Netz. Wir schauen hinter die Kulissen": Welche Felder muss und welche sollte ich eintragen? Welche freie Lizenz kann ich vergeben und wie mache ich das?

Lizenzen

Nice to have

  • Gute Beschreibungen und Tags für SEO und Algorithmen
  • Sichtbarkeit öffentlich
  • ev. Playlist sinnvoll
  • gut gepflegte Metadaten
  • Einbetten zulassen (ist schon Standardeinstellung)

Du brauchst eine andere Lizenz?

  • Grenzbereich: andere Lizenz in die Beschreibung setzen (dennoch mit fehlerhafter Annahme CC BY 3.0 rechnen).
  • Sauber: andere Plattform wählen

Lesetipp

In dieser Broschüre werden verschiedene Techniken zur Erstellung von Erklärvideos vorgestellt:

Sandra Schön & Martin Ebner (2013): Gute Lernvideos-so gelingen Web-Videos zum Lernen, Bims e.V., Bad Reichenhall.


📝 aus den Sprechstunden

Hier werden Notizen und Links aus den Sprechstunden notiert.

von vorherigen OERcamp Werkstätten

Die Inhalte dieses Dokuments stehen unter CC0.

📌 Anjas Zeitplan auf SCHED TODO: für Hamburg anpassen

📌 Webseite von Anja Lorenz

📌 Anja auf Twitter

Das Coaching bei den OERCamp Werkstätten erfolgte im Rahmen des Projekts JOINTLY.

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