# **Das SAMR-Modell**

### 1) Lesen Sie den folgenden Text zum SAMR-Modell! Betrachten Sie das Modell und machen Sie sich mit wesentlichen Aspekten vertraut!

Neben fachspezifischen Unterrichtskonzeptionen stellt das SAMR-Modell des US-amerikanischen Beratungsunternehmers Ruben R. Puentedura (2020) eine fächerungebundene Orientierungsgrundlage für den Einsatz digitaler Medien dar.

*Abb 1: SAMR-Modell*

Das Modell ist in vier Stufen unterteilt, die sich im Komplexitätsgrad steigern. Puentedura etikettiert die Ebene der *Substitution* (Ersetzung) und *Augmentation* (Erweiterung) mit dem Begriff *Enhancement* (Verbesserung/-stärkung). Die Stufen *Modification* (Änderung) und *Redefinition* (Neubelegung) werden dagegen unter dem Begriff der *Transformation* (Umgestaltung) zusammengefasst. Mit der *Transformation* ist eine grundlegende Umstrukturierung von Lehr-Lernprozessen durch den Einsatz digitaler Medien verbunden.

**Substitution (Ersetzung)**
Auf dieser Ebene erfolgt ein bloßer Ersatz analoger Medien durch digitale Medien. Ein literarischer Text wird bspw. nicht in gedruckter Form, sondern mittels einer digitalen Darstellungsform, z.B. dem E-Reader oder der Dokumentenkamera, präsentiert. Dabei bleiben neue, medienspezifische Möglichkeiten, wie die Rechtschreibüberprüfung oder der Überarbeitungsmodus, ungenutzt. Auf dieser Stufe besteht kein didaktischer Mehrwert des digitalen Mediums gegenüber der analogen Form.

**Augmentation (Erweiterung)**
Auf der Ebene der Augmentation werden neue funktionale Möglichkeiten des digitalen Mediums für Lehr-Lern-Prozesse genutzt. Das analoge Medium wird ebenfalls durch ein digitales Werkzeug ersetzt, jedoch werden zur Verfügung stehende Funktionen in Aufgabenstellungen explizit gefordert und reflektiert und so ein Mehrwert für das Lernen geschaffen. Im Falle hypermedialer Texte ist auf dieser Stufe z. B. die Begriffssuchfunktion oder die Anbindung an Online-Lexika gemeint.

**Modification (Änderung)**
Auf der Ebene der Modification geht der Einsatz eines digitalen Mediums mit einer substanziellen Neugestaltung der Lernaufgabe einher. Ziel dabei ist es, ein vertieftes Lernen und den Aufbau zusätzlicher Kompetenzen zu evozieren. Neue Lernaufgaben in Verbindung mit Tablets nutzen zum Beispiel die medienspezifische Interaktivität oder die Eigenschaft des Tablets, mehrere Medien (Fotoapparat, Aufnahmegerät, ...) in sich zu vereinen. Über Hyperlinks sind weiterführende Informationen verfügbar. Interaktive Lernspiele und Übungen sichern Gelerntes und geben dem Schüler unmittelbares Feedback. Durch die Mikrofon- und Kamerafunktion können eigens erstellte E-Books oder Weblogs durch selbstproduzierte Ton-, Bild- oder Videodokumente ergänzt werden.

**Redefinition (Neubelegung)**
Der Begriff der Redefinition oder Neubestimmung bezeichnet die höchste Stufe des SAMR-Modells. Auf dieser Ebene „ermöglicht die Medienintegration gänzliche neue Lernaufgaben, die ohne Technologie nicht mögliche wären“ (Aufenanger/Bastian 2017: 7). Das digitale Medium wird in seinen vollumfänglichen Funktionsweisen genutzt. Durch den Computer- und Interneteinsatz sind bspw. kooperative und synchrone Formen des Lernens und Schreibens möglich, die sich durch eine Zeit- und Standortunabhängigkeit auszeichnen. Zudem bieten Digitalmedien die Möglichkeit, Inhalte oder auch Schülerproduktionen mit anderen zu teilen.

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### 2) Diskutieren und begründen Sie, welchen Stufen des SAMR-Modells sich die folgenden Unterrichtssituationen (jeweils) zuordnen lassen!

1. Gemeinschaftlich kommentieren Schülerinnen und Schüler digitale Schülertexte, die dann zur Überarbeitung genutzt werden.
2. Bearbeitung von Grammatikübungen in einem pdf-Dokument am PC
3. Korrektur der Rechtschreibung mithilfe eines Rechtschreibprogramms
4. Klassenlektüre als E-Book
5. E-Mail-Freundschaften mit Klassen in den Partnerschule
6. Flipped Classroom mittels multimedialer Lernprodukte
7. Erklärvideos erstellen
8. Anstelle von Papier und Bleistift wird zum Schreiben der Computer verwendet

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