HackMD
Der Werkzeugführerschein
Ein offenes Angebot des Fachbereichs Werken am Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock
Modul 3: Die Arbeit mit der Laubsäge
Abschnitt 2: Arbeiten mit der Laubsäge
Anwendungsfelder
Mit der Laubsäge werden typischerweise Sperrholz oder dünne Brettchen bearbeitet (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 151). Die Materialstärke des Holzes kann je nach Grobheit der Zahnung drei Millimeter bis sechzig Millimeter betragen (vgl. o.A., 2018). Mit speziellen Sägeblättern kann auch Metall gesägt werden (vgl. o.A., 2018).
Durch das sehr schmale Sägeblatt eignet sich die Laubsäge besonders gut zum Sägen von Rundungen, Schweifschnitten und beliebigen Formen (vgl. ebd.). Die Säge hinterlässt eine sehr feine, dünne Schnittfuge (vgl. Heimrath, 1985, S. 156). Auch komplizierte, filigrane Formen, wie beispielsweise Puzzleteile, können mit der Laubsäge ausgesägt werden (vgl. Goodsell & Maxey, 2018, S. 23).
Arbeitsweise beim Sägen mit der Laubsäge
Bei der Anwendung einer Säge müssen verschiedene Aspekte bedacht werden. Einige Punkte beziehen sich auf vorbereitende Überlegungen, die vor dem tatsächlichen Sägeprozess getätigt werden müssen. Aber auch beim Sägen und danach gibt es verschiedene Dinge zu beachten:
Vorbereitende Überlegungen
Vorbereitende Überlegungen
Eine Voraussetzung für ein sicheres und erfolgreiches Arbeiten mit jeglichen Werkzeugen ist in den vorbereitenden Überlegungen zu den notwendigen Arbeitsschritten, in den vorbereitenden Arbeiten (bspw. Kennzeichnen der Trennlinien) und in den Vorkehrungen im Sinne des Arbeitsschutzes zu sehen. Folgende Aspekte sind bspw. zu beachten:
- Vor dem Arbeiten muss das Sägeblatt der Laubsäge fest eingespannt werden. Die Sägezähne zeigen dabei immer nach unten, also in Richtung des Griffes, da die Laubsäge auf Zug arbeitet (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).
- Wird die Laubsäge in Verbindung mit einem Sägetischchen verwendet, wird dieses mit einer Schraubzwinge waagerecht auf der Werkbank befestigt, sodass der Bereich des Tischchens, in dem gesägt wird, über die Werkbank hinaus steht (vgl. Bareis, 1994, S. 139).
Die Handlung des Sägens wird in 3 Operationen unterteilt: das Ansägen, das Sägen und das Durchsägen. Zu jeder dieser Operationen gibt es Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:
Hinweise zum Ansägen
- Wie auch bei anderen Sägen wird nicht direkt auf der angezeichneten Linie auf dem Werkstück, sondern knapp daneben auf dem Abfallstück gesägt (vgl. Bareis, 1994, S. 139).
- Während die rechte Hand den Griff der Säge festhält, führt die linke Hand das Werkstück.
- Mit der Laubsäge wird meist im Sitzen gearbeitet. Dabei wird die Säge mit dem Griff nach unten zeigend gehalten. Das Sägeblatt zeigt vom Körper weg.
- Die Säge wird beim Arbeiten lotrecht gehalten, da sich das Sägeblatt sonst verklemmt oder bricht (vgl. Schmuck et al., 2011, S. 153).
- Beginnen Sie den Schnitt mit kurzen Zügen (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
Hinweise zum Sägen
- Es wird mit wenig Kraftaufwand und gleichmäßigen Zügen gearbeitet.
- Es werden etwa ⅔ der Sägeblattlänge zum Sägen genutzt.
- Es sollte nicht mit zu viel Druck gearbeitet werden (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
- Bewegt wird beim Sägen mit der Laubsäge nur das Hand- und Ellenbogengelenk, nicht aber das Schultergelenk.
- Beim Sägen von Rundungen wird das Werkstück langsam in die Richtung gedreht, in die gesägt werden soll (vgl. Bareis, 1994, S. 139).
- Soll eine Innenform herausgesägt werden, muss das Sägeblatt zunächst gelöst und anschließend in einem vorgebohrten Loch wieder in den Metallbügel der Säge eingespannt werden (vgl. ebd.).
Hinweise zum Durchsägen
- Beim Durchsägen sollte leicht und kurz gesägt werden, damit das Holz nicht splittert (vgl. Bareis, 1994, S. 137).
Nachbereitende Schritte
- Prüfen Sie nach dem Sägen die Qualität Ihrer Arbeit, indem Sie die Sägekante optisch inspizieren. Kriterien sind hierbei die Präzision des Schnitts, die Maßhaltigkeit. Ggf. muss das Werkstück nachbearbeitet, im schlimmsten Fall sogar noch einmal erneut angefertigt werden.
- Nach dem Sägen müssen die Sägekanten in der Regel nachgeschliffen werden, da diese noch sägerauh sind. Das Nachschleifen mindert die Verletzungsgefahr durch Splitter.
- Reinigen Sie Werkzeuge und Arbeitsplatz sachgemäß.
Tipp:
Sägen Sie enge Radien mit kleineren Auf- und Abbewegungen.
Wechsel des Sägeblatts
Da das Sägeblatt der Laubsäge in der Regel sehr dünn ist, ist es ebenfalls anfällig zu reißen. Das Sägeblatt muss dann getauscht werden. Das Sägeblatt der Laubsäge ist sehr einfach auswechselbar. Im Regelfall wird das flache Stück am Ende des Sägeblatts an der Aufnahmevorrichtung der Säge von zwei Flügelmuttern eingeklemmt (siehe Abb. 3).
Abb. 3: Befestigung des Sägeblatts mit Flügelmuttern (eigene Darstellung)
Zum Wechseln des Sägeblatts werden hier die Flügelmuttern gelöst, wodurch das Sägeblatt nicht mehr in seiner Halterung eingeklemmt wird. Anschließend kann ein neues Sägeblatt eingespannt werden (vgl. Heimrath, 1985, S. 158).
Als Unterstützung zum Lösen oder Anziehen der Flügelmuttern beim Einspannen oder Wechseln des Laubsägeblatts kann ein Laubsägeschlüssel genutzt werden (vgl. Bareis, 1994, S. 146).
Es gibt auch Sägen mit Aufnahmevorrichtungen, bei denen das Sägeblatt durch einen Querstift gehalten wird (vgl. Abb. 4). Diese Art der Sägeblattaufnahme vereinfacht das Einspannen des Sägeblattes, fordert allerdings auch ein breiteres Sägeblatt, das den Einsatzbereich dieser Art von Laubsäge einschränkt und eher gröbere Schnitte erzeugt (vgl. o.A., 2018).
Abb. 4: Sägeblattaufnahme mit Querstift (eigene Darstellung)
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