Das Finden einer gemeinsamen Sprache zur Definition von Fachdomänen. Domain-driven Design (DDD) ist einerseits eine Denk- und Arbeitshaltung eines Architekten, andererseits eine Sammlung von Methoden, welche die Bedeutung der Domäne und dessen Modellierung ins Zentrum der Architekturarbeiten stellt.
Die Frage ist nun, wie finden, fixieren, schneiden und harmonisieren wir die fachlichen Domänen und bauen daraus Multilaterale, vernetzte Domänenlandschaften aka Domains?
Einer der vier folgenden Ansätze, manchmal auch in Kombination werden oft eingesetzt:
Ein Zwei Dimensionaler Ansatz der auf einer vertikalen Achse eine Aufbau-Organisation skizziert. Auf einer horizontalen Achse die Ablauforganisation z.b. in Prozesslandkarten beschreibt. Dies geschiet zu meist Top-Down.
Eine Bottom-Up Analyse aller vorhandenen Komponenten, API's, Apps & Tools die jeweils Systeme bilden. Systeme werden dann zu logischen, i.d.R. techn. Domains gruppiert. Die klassische IST-Analyse.
Angelehnt an die Begriffe und Werkzeuge von Eric Evans aus seinem Buch "Domain-Driven Design: Tackling Complexity in the Heart of Software", 2004 und dem Eventstorming-Klassiker von … (tbd) können in z.b. Postit-Workshops vorhandene als auch zukünftige Charakteristika von Problemlösungen erkannt, gruppiert und verortet werden. Besonders geeignet bei neuen Feldern, Anwendungen und Landschaften.
Verschiedene theoretische (Meta-)Referenzmodelle bieten Lösungsmöglichkeiten komplexe Zusammenhänge mehr oder weniger "standisiert" in ihre Buildingblocks zu gliedern.
Mit seinen W-Fragen Ansatz bietet das Zachman-Framework eine gute Cross-Reference um Architekturen nach Vollständigkeit zu prüfen. Zachman mapped with OMG's MDA:
The OpenGroup bietet in ihrem Architecture Framework einen sehr umfangreichen Schatz an Specs & Guides um Komplexität zu beherrschen. Ein Bereich ist das "Enterprise Continuum". Es geht davon aus, daß global gültige sowie Branchen- und Unternehmensspezifische Aspekte mit einander zu verbinden sind. Hier finden sich zahlreiche vorformulierte Templates und Vorlagen zum schnellen Aufbau von Organisationen.
GERAM steht für "Generalised Enterprise Reference Architecture and Methodology" zusammen mit CIMOSA, "Computer Integrated Manufacturing Open System Architecture" ist dieser eher theoretische Ansatz in die ISO 19439 - Framework for Enterprise Modelling eingeganen. Sehr komplex, sehr mächtig kann mit diesem ISO-Standard nahezu jede Enterprise Konstellation modelliert werden. Ähnlich TOGAF und vor allem Zachman besteht nicht der Sinn darin alles und jeden Winkel zu beleuchten. Es sind stark theoretische, meta-strukturelle Ansätze. Die wiederum sind gut geeignet um eine Art referentielle "Vollständigkeits-Analyse" zu betreiben.
GERAM:
CIMOSA:
ISO 19439:2006